Schöner Scheitern in Dresden

Bei „Flip the Flop – Hinfallen und Aufstehen“ berichten Unternehmer von ihren größten Fehlschlägen.

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Sören Frost hat die Veranstaltung „Flip the Flop – Hinfallen und Aufstehen“ konzipiert. Foto: Jenny L. Stadthaus

Dresden. Scheitern ist nicht schön, aber lehrreich. Dieser Meinung ist der Dresdner Unternehmer Sören Frost. Weil sich diese Erkenntnis in Deutschland aber nur langsam durchsetzt und die meisten Menschen ihre Fehlschläge am liebsten schamvoll verschweigen, hat er gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren die Veranstaltungsreihe „Flip the Flop – Hinfallen und Aufstehen“ ins Leben gerufen, die am Donnerstag in der Dresdner Neustadt Premiere feiert. Drei Geschäftsleute berichten dort über ihre größten beruflichen Misserfolge.

„Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit Start-up-Unternehmen und Gründern. Dabei habe ich festgestellt, dass der Lerneffekt besonders groß ist, wenn man auch mal was ausprobiert und scheitert“, sagt Frost und fügt an: „Wichtig ist, dass man analysiert, was schief gelaufen ist, und es anschließend besser macht.“

Gast der ersten Ausgabe von Flip the Flop ist unter anderem Tina Schwarz von der Schwarz Medien-Center GmbH. Gemeinsam mit ihrem Vater hat sie den Umbruch in einer über 100 Jahre alten Druckerei durch Onlinedruckereien hautnah erlebt. Beide waren gezwungen, ein neues Geschäftsmodell und neue Produktlinien abseits des Onlinemarktes zu entwickeln, um die Schließung ihres Unternehmens abzuwenden. Wie sie das geschafft haben, wird Tina am Donnerstag berichten.

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Wadim Suslow ist einer der Gründer von „Whisp“. Foto: Stephan Hönigschmid

Über Hindernisse beim Aufbau einer IT-Firma spricht der Dresdner Wadim Suslow. Mit seinem Team hatte er die Empfehlungs-App „Whisp“ kreiert, die farblich die Meinungen der Nutzer zu Themen wie zum Beispiel Kinofilmen oder Restaurants abbildete. Nach drei Jahren haben die Gründer ihr Unternehmen im März eingestellt. Der Durchbruch wollte nicht gelingen. Resigniert sind sie trotzdem nicht, sondern dankbar für die Erfahrung.

Alle drei Redner haben sechs Minuten Zeit, über ihr Scheitern zu sprechen. Danach stehen sie dem Publikum Rede und Antwort. Teil der Veranstaltung ist außerdem eine Talkrunde, die im Anschluss stattfindet. „Wir möchten das Thema von verschiedenen Blickwinkeln betrachten und gern auch Lösungsansätze herausarbeiten. Deshalb haben wir zusätzlich einen Sportler und eine Psychologin eingeladen, die erklären, wie man mit Niederlagen am besten umgeht und welche Bewältigungsstrategien es gibt“, sagt Frost. Ein weiterer Talk-Gast ist der frühere Staatssekretär Hartmut Fiedler, der von 2009 bis 2014 im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gearbeitet hat. Er wird die wirtschaftliche Dimension des Themas Scheitern beleuchten.

Obwohl Scheitern in Deutschland im Gegensatz zu den USA immer noch mit einem Makel behaftet ist, hatte Sören Frost keine Probleme, Gäste für Flip the Flop zu finden. „Es war nicht schwer. Als bekannt wurde, dass ich die Veranstaltung plane, haben mich die Leute sogar selbst angerufen. Viele wollten darüber reden“, so Frost. In Zukunft soll das Format regelmäßig in Dresden stattfinden, mindestens ein Mal im Quartal.

Stephan Hönigschmid

Flip the Flop – Hinfallen und Aufstehen, Donnerstag, 18.55 Uhr, Café Combo, Louisenstr. 66. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 80 Personen begrenzt. Tickets gibt es kostenfrei über www.flip-the-flop.eventbrite.com

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