Neues Startup verhilft Studenten in 72 Stunden zu besserem Lebenslauf

Zwei Firmengründer aus Hannover unterstützen ihre Klienten dabei, die Klippen des Bewerbungsprozesses zu umschiffen.

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Arne Tober (l.) und Vyacheslav Ladischenski sind die Gründer von „ßmart“. Foto: ßmart/Montage: founderella

Hannover. Auch nach dem längsten Studium muss man sich irgendwann um einen Job bewerben. Doch wie macht man das am besten? Wie müssen Bewerber ihren Lebenslauf und ihr Anschreiben gestalten, damit sie auch tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden?

Fragen wie diese können einen schon mal zur Verzweiflung treiben. Aber es ist Hilfe in Sicht. Mit ihrer Firma „ßmart“ möchten die Unternehmer Vyacheslav Ladischenski (27) und Arne Tober (27) ab sofort allen Studenten beim Bewerbungsprozess unter die Arme greifen. Innerhalb von 72 Stunden bekommen Interessenten unter www.ssmart.de Feedback zu Lebenslauf, Anschreiben und Bewerbungsgespräch.

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Auszug aus dem Leistungsangebot der Homepage. Screenshot: ßmart

„Freunde haben Arne und mich immer wieder gebeten, uns mal ihre Lebensläufe und Anschreiben anzusehen. So sind wir auf die Geschäftsidee gekommen“, erklärt der studierte Medieninformatiker Vyacheslav Ladischenski. Obwohl er selbst bisher nicht als Personaler gearbeitet hat, traut er sich zu, die richtigen Empfehlungen zu geben. „Ich habe bereits bei großen Firmen gearbeitet und bei Unternehmen wie Microsoft oder PricewaterhouseCooper den Bewerbungsprozess absolviert. Ich weiß, wie die Dinge ankommen“, sagt Ladischenski.

Als häufigsten Fehler hat er beobachtet, dass viele Bewerber einfach nicht zur Sache kommen. „Sie zählen alles Mögliche auf, was sie einmal gemacht haben. Entscheidend sind aber die Kompetenzen, die für das jeweilige Unternehmen relevant sind. Wenn man sich als Softwareentwickler bewirbt, braucht man nicht zu erwähnen, dass man mal Pizza ausgefahren hat“, so der 27-Jährige.

Zudem sei es notwendig, neben dem Aufzählen der verschiedenen Station, herauszuarbeiten, welche Ergebnisse man dort erzielt hat, an welchen Stellen man besser war als andere, so Ladischenski.

Dennoch ist es dem Firmengründer wichtig, immer bei der Wahrheit zu bleiben. „Wenn Lebensläufe nicht ganz gerade verlaufen sind, dann sollte der Bewerber auch dazu stehen und den Weg darstellen, den er gegangen ist.“ In diesen Fällen könne man trotzdem sagen, was man gelernt habe, denkt Ladischenski.

Dass Vyacheslav Ladischenski und Arne Tober voll und ganz hinter ihren Empfehlungen stehen, zeigt sich an der Geld-zurück-Garantie. „Wer nicht zufrieden ist, soll auch nicht bezahlen“, sagt der 27-Jährige. Allerdings scheuen sie sich auch nicht , externe Ratschläge einzuholen. „Vorausgesetzt unser Klient ist einverstanden, legen wir die Unterlagen bestimmten Firmen in anonymisierter Form vor und bitten um ein Feedback“, sagt Ladischenski.

Seitdem „ßmart“ vor anderthalb Monaten gestartet ist, haben sich bisher 2000 Leute das Angebot angesehen und zehn ihre Lebensläufe eingereicht. Das Geschäftsmodell besteht aus einem Basic-, Premium- und Goldbereich. Der Basicbereich ist kostenlos und umfasst lediglich eine Analyse des Lebenslaufes, die etwa 14 Tage in Anspruch nimmt.

Im Premiumsegment werden die Unterlagen nicht nur von einem, sondern von zwei Kritikern geprüft. Außerdem gehören auch das Anschreiben und zusätzliches Feedback zu den Leistungen, die innerhalb von fünf Tagen erbracht werden und 79 Euro kosten. Ähnlich sieht es im Goldsegment aus. Der einzige Unterschied ist die Geschwindigkeit. Für 119 Euro gibt es bereits nach 72 Stunden eine Rückmeldung. Außerdem ist das Coaching, z.B. via Skype, hier besonders ausgeprägt.

Ob das Geschäftsmodell den Nerv der Zielgruppe trifft, kann Vyacheslav Ladischenski noch nicht einschätzen. „Wir gehen nach dem Lean-Startup-Modell vor und testen alles. Sollte etwas nicht funktionieren, werden wir nachjustieren.“ Denkbar ist auch, dass sich der Schwerpunkt vom B2C-Ansatz (Business to Consumer) hin zum B2B-Geschäft (Business to Business) entwickelt und demnächst überwiegend größere Unternehmen beraten werden.

Ganz gleich jedoch, wie diese Entscheidung ausfällt, eines bleibt unverändert: Beide Firmengründer arbeiten nicht nur des Geldes wegen. Denn obwohl Vyacheslav Ladischenski und Arne Tober ein erfolgreiches Geschäft aufziehen wollen, haben sie noch höhere Ziele. „Als Masterstundent bei einer Bank habe ich erkannt, dass das Geschäftsmodell der Bank darauf aufbaut, aus Geld noch mehr Geld zu machen. Damit dienen die Banken oft den Reichen, die auf diese Weise noch reicher werden. Bei meinem eigenem Unternehmen habe ich beschlossen, einen anderen Ansatz zu verfolgen, bei dem es nicht nur ums Geld geht. Ich möchte einen Nutzen für die Menschen erbringen und ihr Leben direkt verbessern“, so Ladischenski.

Stephan Hönigschmid

www.ssmart.de

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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