T-Shirts für subtile Nerds

Steve Kupke aus Dresden ist der Gründer des Modelabels Unipolar. Mit seinem Startup produziert der Physiker T-Shirts mit wissenschaftlichen Motiven.

Unipolar Team

Der Physiker Steve Kupke und die Biologin Daniela Praß betreiben gemeinsam Unipolar. Foto: Unipolar

Founderella: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, T-Shirts mit wissenschaftlichen Motiven zu kreieren?

Steve Kupke: Als Physiker sieht man im Studium so einige (Nerd) T-Shirts mit Gleichungen, Formeln und witzigen Sprüchen. Ich hätte auch gern ein T-Shirt gehabt, das etwas über mein Fachgebiet aussagt, es aber nicht herausposaunt – etwas Subtiles, Schickes und mit einem modernen Schnitt.

Haben Sie vorher in irgendeiner Form Marktforschung betrieben?

Wir haben Freunde gefragt, was ihnen gefällt, ob sie selber ein Nerd-T-Shirt anziehen würden und was sie anders haben wollen. Außerdem haben wir grob den Markt über Google per Keyword-Analyse eingeschätzt, wie viele Personen nach Buzzwords wie Studenten-T-Shirt, Nerd Shirt und Co. suchen.

Welche Motive sind zu sehen?

Die Motive haben alle einen wissenschaftlichen Hintergrund. Wir haben für unsere Crowdfunding-Kampagne 15 Studiengänge mit jeweils einem Motiv zur Auswahl. Von den Schriften von Isaac Newton, der Evolutionstheorie von Charles Darwin bis zur Farbenlehre von Johann Wolfgang von Goethe.

Hat die Auswahl einen bestimmten Grund?

Wir haben uns für den Start auf die meistfrequentierten Studiengänge konzentriert, erweitern aber ständig unsere Auswahl. Aber natürlich durften für uns die Physik und die Biologie nicht fehlen.

Unipolar

Unipolar hat auch das passende Shirt zur Arbeit im Labor. Foto: Unipolar

Wo werden die T-Shirts produziert?

Ich designe die Motive und kaufe die Textilien bei einem fairen Label aus Belgien, namens Stanley&Stella, ein. Sie lassen ihre Waren in Portugal, Türkei und Bangladesch produzieren. Das zuletzt genannte Land hört sich erstmal schlimm an, aber die Arbeiter erhalten einen höheren Lohn als dort sonst durchschnittlich in Textilfabriken gezahlt wird und die Sicherheitsstandards werden eingehalten. Dies wird durch zwei unabhängige Organisationen (Fair-Wear Association & GOTS) zertifiziert. Ich habe mir eine Handvoll Produzenten angeschaut und Stanley&Stella haben mich am meisten überzeugt.

Was bedeutet, dass Sie nachhaltig hergestellt werden? Warum ist Ihnen das wichtig?

Der Baumwollanbau und die Produktion unterliegen dem höchsten Bio-Standard der Textilindustrie, dem GOTS Zertifikat (Global Organic Textile Standard). Beim Anbau der Baumwolle werden keine umweltschädigenden Pestizide eingesetzt. Auch beim Färben der Baumwolle wird größtenteils auf aggressive Chemikalien verzichtet oder diese werden in einem Kreislauf verwendet.

Wo werden die T-Shirts verkauft, nur online oder ist auch ein Laden geplant?

Unser Onlineshop wird unser Hauptgeschäft sein. Wir werden aber auch einen Pop-Up-Store zu Weihnachten eröffnen, in der Nähe der Musikhochschule beim Bahnhof Mitte in Dresden. Dort werden wir unsere fairen und nachhaltigen Textilien bedruckt und unbedruckt anbieten. Gleichzeitig nehmen wir regionale, handgemachte Produkte mit auf.

Wie lauten ihre Geschäftsziele für das erste Jahr?

Wir hoffen natürlich auf den Erfolg unserer Crowdfunding-Kampagne und wollen, dass alle Unterstützer rechtzeitig ihr Dankeschön unter dem Weihnachtsbaum haben. Die Eröffnung unseres Onlinestores ist das zweite große Ziel. Für das kommende Jahr planen wir alles für unseren großen Start im Sommersemester.

Wie viel Geld soll durch die Crowdfunding-Kampagne hereinkommen? Was soll mit dem Geld bezahlt werden?

Wir möchten 6000 Euro einsammeln und damit unsere erste Kollektion und unser gerade in der Entstehung befindliches Lager füllen.

Unipolar

Eine Auswahl aus dem Sortiment von Unipolar. Foto: Unipolar

Wie groß ist das Team von Unipolar gegenwärtig?

Wir sind zu dritt. Ich und meine Freundin Daniela (Biologin), die mir beratend zur Seite steht. Außerden haben wir seit zwei Monaten eine Praktikantin, die uns viel Arbeit abnimmt.

Warum haben Sie sich als Diplomphysiker dafür unterschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin eben nicht der normale Physiker. Ich bin Links- und Rechtshänder und habe meine rationale Physiker-Seite, aber auch eine kreative Seite. Die versuche ich nun stärker hervorzubringen. Außerdem mag ich keine Routine und brauche immer etwas Neues, zum Beispiel sich in die Geschichte der verschiedenen Studiengänge einzulesen – das ist richtig spannend und macht viel Spaß J.

Ist Ihnen die Entscheidung schwer gefallen? Welche Hürden mussten überwunden werden?

Da sich meine Freundin bereits vor zwei Jahren mit einem Pilates-Studio selbstständig gemacht hat und ich sie komplett dabei begleitet habe, waren mir die grundlegenden Prozesse klar. Außerdem bin ich dadurch bereits in die Gründerszene gelangt und habe sozusagen Blut geleckt.

 Herr Kupke, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Stephan Hönigschmid

Internetseite:  uni-polar.de

Crowdfunding: www.startnext.com/unipolar

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