„Die Gründung eines Unternehmens ist ein Ultramarathon“

Beim 2. Gründerabend in Dresden legen Unternehmer den Studenten ans Herz, nicht im stillen Kämmerlein über Ideen zu brüten, sondern mit vielen Menschen darüber zu reden.

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Auch bei der 2. Auflage des Gründerabends entwickelten sich wieder jede Menge interessante Gespräche. Foto: Gründergarten Dresden

Dresden. In der Lobby der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden herrschte am Mittwoch beim 2. Gründerabend ein reger Andrang. Etwa 150 Besucher wollten sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, mit langjährigen Unternehmern und Gründern ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus standen kurze Referate auf dem Programm.

So berichteten Daniel Trautmann und Sebastian Welsch von der Lernplattform Straive über ihre ersten Schritte als Entrepreneure. „Ihr müsst viel über eure Idee sprechen und dürft keine Angst haben, dass sie euch jemand wegnimmt“, sagte Welsch.

Ähnlich sah das auch Webzunder-Chef Dirk Spannaus, der dazu aufrief, soziale Medien zielgerichtet zu nutzen. „Es ist wichtig, sich an Diskussionen zu beteiligen. Nur so bekommt man Sichtbarkeit und lernt, wie man kommuniziert“, so Spannaus. Allerdings riet er vom bloßen Teilen von Artikeln ab.

„Bei Leseempfehlungen sollte man immer dazuschreiben, warum der Artikel lesenswert ist.“ Mit Blick auf seine eigene Firma erzählte er, wie er über die sozialen Medien einen Investor gefunden hat und wie ein Kollege diesen Weg erfolgreich zum Rekrutieren von qualifizieren Mitarbeitern nutzte.

Einen ebenfalls interessanten Aspekt aus dem weiten Feld der Unternehmensgründung- und -führung sprach Katja von der Burg von der Leipziger Online-Marketing-Agentur Projecter an. Als Ultramarathonläuferin beleuchtete sie den Zusammenhang zwischen Extremsport und dem Geschäftsleben. „Eine Unternehmensgründung ist ein Ultramarathon. Wie im Sport gibt es auch dort Rückschläge, von denen man sich nicht entmutigen lassen darf“, sagte von der Burg, die auf einer ihrer Touren im Februar vorigen Jahres aus einer Gletscherspalte gerettet werden musste.

Weil Unternehmensgründung mehr ist als Geld verdienen, rundete die Soziologin Karoline Bünker von der Agentur Müller & Bünker den Abend mit einem Vortrag über das „ehrbare Unternehmertum“ ab. „Unternehmer müssen zu ihrer Verantwortung stehen, weil sie sonst an gesellschaftlicher Akzeptanz verlieren. In einer Kommunikationsgesellschaft wie unserer, kann das dann schon einmal im Schittstorm enden“, sagte sie.

Nach reichlich drei Stunden endete der vom Gründergarten gemeinsam mit den Dresdner Wirtschaftsjunioren organisierte Gründerabend. Zufrieden gingen die Studenten nach Hause. „Ich habe viele neue, interessante Leute kennengelernt. Da ich selbst eine Firma gründen will, hilft es mir, mit anderen darüber zu sprechen. Auf diese Weise vermeide ich auch einen Tunnelblick“, sagte Anna Berger (25), die an der HTW ein Masterstudium Management mittelständische Unternehmen absolviert.

Bereichernd empfand den Abend auch Julia Rosprich (24). „Ich habe noch keine konkrete Idee, wollte aber mal die Gründer-Szene kennenlernen. Grundsätzlich interessiere ich mich für Marketing und innovative Hotelkonzepte“, sagt Rosprich, die Internationales Hotelmanagement studiert.

Inspirierende Gespräche und Wissenstransfer – genau so hatte sich Veranstalter Marcus Pientka den Abend vorgestellt. „Der Ideenaustausch ist ganz entscheidend. Ich sehe das bei mir selbst. So ist mein Studium nur mein Fundament gewesen. Vieles hingegen, was ich tagtäglich anwende, habe ich in Gesprächen gelernt“, so Pientka.

Stephan Hönigschmid

Fotos: Gründergarten Dresden

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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