Diese Gründer aus Dresden sorgen dafür, dass ihr gesund und fit bleibt
Sie öffnen ihr virtuelles Ernährungstagebuch ab sofort für Personal Trainer. Nutzer sollen mit der App noch besser an ihrem Essverhalten und ihrer Figur arbeiten können.
Dresden. Abnehmen und gesünder essen per App. Dieses Konzept setzte der Dresdner Softwareentwickler Matthias Herzog (30) im vergangenen Jahr mit seinem „Ernährungstagebuch Deluxe“ in die Tat um. Aufgrund der rasant wachsenden Nutzerzahlen hat er sich jetzt gemeinsam mit seinem Kompagnon Sammy Zimmermanns (38) eine Erweiterung des Angebots ausgedacht.
Hier können Sie sich durch die Screenshots der App klicken:
„Viele unserer Nutzer legen nicht nur Wert auf eine gesunde Ernährung, sondern treiben auch jede Menge Sport. Wir haben das aufgegriffen und bieten ab sofort eine Coaches-App an, mit der man Kontakt zu einem Personal Trainer herstellen kann“, sagt Herzog. Das sei für beide Seiten vorteilhaft. Die Nutzer würden schnell und unkompliziert jemanden finden, der ihnen bei den Übungen helfen kann, und die Trainer hätten eine Marketingplattform, auf der sie sich präsentieren können, erklärt der Softwareentwickler.
Trainer zahlen für die Vermittlung von Kunden
Ebenso wie die App, ist auch die Vermittlung des Trainers für den Endnutzer kostenfrei. Die gelisteten Fitnesstrainer sollen hingegen 30 Euro pro Monat zahlen. „In der Testphase machen wir aber noch eine Ausnahme und bieten den ersten 20 Trainern diese Möglichkeit an, ohne dass sie bezahlen müssen“, sagt Sammy Zimmermanns.
Einer, der davon Gebrauch macht, ist der Ex-Dynamo-Spieler und heutige Fitnesscoach André Heinisch (32). Im Gespräch weist er darauf hin, dass er durch die App noch intensiver mit seinen Klienten zusammenarbeiten könne.
„Gegenwärtig drucken mir meine Kunden das Ernährungsprotokoll aus und wir gehen es Stück für Stück durch. Mit der App kann ich diese Dinge jeden Tag in Echtzeit verfolgen und dadurch besser einwirken, wenn Fehler gemacht werden“, sagt Heinisch, der die App auch als gutes Instrument betrachtet, um Kunden langfristig zu binden.
Trotz dieser Vorzüge stellt sich bei der Eingabe von persönlichen Daten allerdings die Frage nach dem Datenschutz. Um diesbezüglich mögliche Ängste von Anfang an auszuräumen, versichert Sammy Zimmermanns: „Der Trainer kann die Daten nur sehen, wenn der Nutzer sie vorher freigibt.“
Anders sieht die Sache bei den Globaldaten aus. Im Gegensatz zu den individuellen Daten möchte die Firma damit sehr wohl arbeiten und sich auf diese Weise ein weiteres Geschäftsfeld erschließen. „Wir können auch Marktanalysen erstellen, weil wir beispielsweise genau wissen, wann und wie viel Kaffee getrunken wird“, sagt Zimmermanns.
Vor allem Frauen nutzen die App
Gegenwärtig setzt sich die Nutzerschaft der App zu 80 Prozent aus Frauen und zu 20 Prozent aus Männern zusammen. Das gesamte App-Netzwerk besteht neben der Coaches- und der Ernährungstagebuch-App mittlerweile aus sechs Anwendungen, die unter anderem die Bereiche „Kalorien zählen“, „Diät“ und „Fitness“ abdecken.
„Während andere Unternehmen auf eine einzige App setzen, haben wir die Funktionen auf verschiedene Apps verteilt“, sagt Zimmermanns. Man habe den Seo-Ansatz der Suchmaschinenoptimierung durch dieses Prinzip auf den App-Store übertragen. „Außerdem sind wir dadurch nicht so abhängig von einzelnen Bewertungen“, so Zimmermanns.
Bisher sind die sechs Apps nach Angaben von Herzog und Zimmermanns etwa 24.000 Mal runtergeladen worden und verzeichnen pro Monat etwa 37.000 Besuche mit einer durchschnittlichen Verweildauer von etwas mehr als sechs Minuten. „Besonders viele Aufrufe haben wir aus Großstädten wie Berlin, Hamburg, Dresden, Köln und Stuttgart“, sagt Zimmermanns.
Mit 91,6 Prozent kommt gegenwärtig der überwiegende Teil der Nutzer aus Deutschland. Dennoch entwickeln sich auch Märkte wie Österreich mit 5,2 Prozent und die Schweiz mit 2,5 Prozent immer weiter nach oben.
Stephan Hönigschmid