Leipziger E-Health Startup erhält zwei Millionen Euro von Investoren
Der Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) und die Madsack Mediengruppe haben sich eine Minderheitsbeteiligung gesichert.
Leipzig. Das Leipziger Startup Dipat bietet seit Anfang 2016 einen Onlineservice für Patientenverfügungen und Notfalldaten an. Jetzt erhielt das Unternehmen insgesamt zwei Millionen Euro von Investoren. Damit beabsichtigt Dipat seinen Service zu erweitern und Marktführer in Deutschland zu werden. Seinen Sitz verlegt das Unternehmen dazu nach Leipzig. „Dipat schließt eine Versorgungslücke: Die für wirksame Patientenverfügungen”, sagt Notarzt und Gründer Paul Brandenburg. „Herkömmliche Patientenverfügungen versagen im Ernstfall meist. Ihnen fehlt es an fachärztlicher Genauigkeit, regelmäßiger Aktualisierung und Verfügbarkeit im entscheidenden Augenblick. Dipat hat all das gelöst.”
Investoren sind der Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) und die Madsack Mediengruppe aus Hannover. Beide sehen in Dipat als ein gutes Beispiel für sinnvolle Digitalisierung in Medizin und Kommunikation. Sie sichern sich in der Serie-A eine Minderheitsbeteiligung. Markus H. Michalow vom TGFS lobt das innovative Angebot: „Dipat übersetzt komplexe medizinische Zusammenhänge für den Nutzer in ein leicht verständliches Frage-Antwort-Interview. Damit wird der Allgemeinheit die Erstellung einer individuellen, wirksamen Patientenverfügung zugänglich.”
Das Angebot von Dipat ist ein digitaler Komplett-Dienst für Patientenverfügung und alle medizinischen Notfalldaten, einschließlich Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht, Organspendeangaben, Kontaktdaten von Bezugspersonen, Vorerkrankungen und Medikamenten. Es umfasst die laufende Aktualisierung aller Dokumente, ihre jederzeitige Abrufmöglichkeit für Ärzte und die Alarmierung von Kontaktpersonen im Notfall. Der Einführungspreis beträgt 48 Euro für vier Jahre Nutzung. Teilweise wird er von den Krankenkassen übernommen.
Seinen neuen Standort Leipzig sieht Dipat als entscheidenden Vorteil: „E-Health ist eine Branche mit riesigem Potential. Allerdings ist das deutsche Gesundheitssystem für Innovationen und neue Anbieter bisher kaum zugänglich”, so Brandenburg. „Wenn Deutschland nicht den Anschluss an die nächste Zukunftsindustrie verpassen will, bedarf es echter politischer Anstrengung. Der Freistaat Sachsen, die Stadt und unsere Investoren haben das erkannt und handeln“, sagt der Gründer. „Die Verbindung zu ihnen verdanken wir dem SpinLab – The HHL Accelerator.”