Diese Gründer aus Dresden haben den Hopfenrevolver erfunden
Mit einer Kapselvorrichtung, die der Zapfanlage vorgeschaltet wird, können sie den Geschmack jedes einzelnen Bieres anpassen.
Dresden. Was wäre ein schönes Pilsner ohne ein intensives Hopfenaroma? Bestes Beispiel dafür sind die klassischen Bitterhopfen sowie in jüngerer Zeit auch vermehrt Aromahopfen mit Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Grapefruit oder Zitrone. Um dieses Aroma ins Bier zu bekommen, wird bisher das Verfahren der sogenannten Kalthopfung angewendet, bei dem die Braumeister den Hopfen nach der Herstellung des Bieres hinzufügen.
Allerdings dauert das seine Zeit. Dies mussten auch Georg Bauerfeind (34) und André Winkelmann (32) von der Dresdner Vier Vogel Pils GmbH erkennen. Weil sie sich nicht damit abfinden wollten, überlegten sie, wie man den ganzen Prozess beschleunigen könnte. „Wir haben bei unserer eigenen Biermarke viel mit dem Geschmack experimentiert und uns gewünscht, dass man das Bier gleich beim Zapfen mit dem gewünschten Hopfenaroma versetzen könnte“, sagt Georg Bauerfeind.
Sein Kollege André Winkelmann ergänzt: „Das war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Hopfenrevolvers.“
En détail handelt es bei der Erfindung um eine Kapselvorrichtung, die beim Bierausschank der Zapfanlage vorgeschaltet wird. Auf diese Weise wird der Geschmack jedes einzelnen Bieres beim Zapfen individuell und ohne die Zugabe von künstlichen Geschmacksstoffen angepasst. „Die Herausforderung bestand bei der Konstruktion darin, dass das Bier nicht schäumen darf und trotzdem das Hopfenaroma reinkommt“, erklärt Winkelmann.
Für Ihre Innovation war die Vier Vogel Pils GmbH für den diesjährigen Futuresax-Ideenwettbewerb nominiert. Obwohl es am Ende nicht zu einem der ersten drei Plätze reichte, wollen Winkelmann und Bauernfeind weiter daran arbeiten, das Produkt marktfähig zu machen.
Stephan Hönigschmid