So war das Startup Weekend in Dresden
Dritte Auflage bringt erneut interessante Geschäftsideen hervor. Auch bei der regionalen Wirtschaft ist die Veranstaltung beliebt.
Dresden. Das Startup Weekend Dresden 2017 ist Geschichte. Vom 17. bis zum 19. November ging es in der Informatikfakultät der TU Dresden über die Bühne. Etwa 40 Teilnehmer haben in sechs Teams an den Startups von morgen getüftelt. Dabei kamen die Teilnehmer zunächst am Freitag im großen Konferenzsaal zusammen, um ihre mitgebrachten Ideen auf ein Schild zu schreiben. Anschließend konnte jeder drei Punkte für sein Lieblingsthema vergeben, so dass sich die einzelnen Teams herauskristallisierten, die in der Regel aus fünf bis sechs Leuten bestanden. Am Sonnabend wurden die Ideen verfeinert und die Teilnehmer entwickelten ein Geschäftsmodell.
Zur Seite standen ihnen dabei erfahrene Mentoren, wie in diesem Jahr unter anderem einer der Gründer von Green City Solutions, Zhengliang Wu (32): „Das Startup Weekend ist eine gute Möglichkeit, um ein Geschäftsmodell innerhalb von 54 Stunden von Grund auf zu validieren. Wir hätten uns gefreut, wenn es damals bei unserer Gründung schon diese Möglichkeit hier in Dresden gegeben hätte“, sagt er und fügt an: „Gerade die Anfangsphase macht am meisten Spaß, ist aber auch eine Herausforderung. Viele wissen noch nicht, wie sie mit ihrer Idee Geld verdienen können. Dabei helfen wir Mentoren als eine Art Sparingspartner.“
Nach drei Tagen Arbeit folgte schließlich die Entscheidung der Jury: Team Spoyou gewann das diesjährige Startup Weekend in Dresden. Mit ihrer App bringt es Amateursportvereine und Sponsoren zusammen. Dabei setzt das Startup auf das Prinzip des Influencermarketing und eröffnet Sportvereinen so neue Möglichkeiten der Vermarktung.
Der zweite Platz ging an Team Chip Cloud, das eine Software anbietet, um die Funktionsweise von Chips für die Halbleiterindustrie via Cloud auch aus großer Entfernung zu testen und damit gegenüber einer Anlieferung Zeit zu sparen. Statt drei Monaten sollen so nur noch drei Minuten notwendig sein.
Über Platz 3 konnte sich Team Tagcare freuen, das Risikopatienten einen NFC-Chip unter die Haut transplantieren will, damit im Notfall wichtige Daten, z.B. über Allergien, auch verfügbar sind, wenn sie keinen Ausweis dabei haben. Der Chip selbst enthält nicht die Informationen, sondern dient der Authentifizierung, um Daten in der Cloud freizuschalten zu können.
Neben der eigentlichen Arbeit hatte das Startup Weekend auch ein Rahmenprogramm parat, bei dem unter anderem der Investor Andreas Winiarski zu erleben war. Außerdem wurde eine Yogasitzung angeboten.
Beliebt war das Event bei seiner dritten Auflage übrigens auch bei den Sponsoren. Wie das Organisationsteam vom Gründergarten mitteilte, konnte es einen fünfstelligen Betrag bei der regionalen Wirtschaft einsammeln. Einige Firmen hätten sich sogar von selbst gemeldet. Unter anderem habe die Dresdner Niederlassung von Linde das Format so interessant gefunden, dass sie zwei Wochen vor Beginn der Veranstaltung als größter Sponsor eingestiegen sei.
Stephan Hönigschmid