Startup sucht Investor – Hightech Venture Days in Dresden

Zum sechsten Mal bringt die Veranstaltung Firmen und Geldgeber zusammen. Mancher Mittelständler will nicht nur investieren, sondern nutzt die Startups auch als Ideengeber. 

Elisabeth Schärtl, Ulrich Eisele, Jörg Schüler, Johann Boukhors und Alain le Loux (von links) während der Pressekonferenz der diesjährigen Hightech Venture Days. Foto: Stephan Hönigschmid

Elisabeth Schärtl, Ulrich Eisele, Jörg Schüler, Johann Boukhors und Alain le Loux (von links) während der Pressekonferenz der diesjährigen Hightech Venture Days. Foto: Stephan Hönigschmid

Dresden. Manchmal ist das Geschäftsleben wie das Privatleben. Nicht alle Beziehungen halten ewig. Ein Teilnehmer bestätigt das am Rande der diesjährigen Hightech Venture Days in Dresden. „Wir hatten schon einen Investor, aber irgendwie hat es nicht richtig gepasst. Obwohl wir ein gutes Verhältnis hatten, haben wir uns  am Ende wieder getrennt“, sagt der Unternehmer.

Da traf es sich gut, dass er bei der sechsten Auflage der Investorenkonferenz am Mittwoch und Donnerstag genauso wie 39 andere Startups und Wachstumsunternehmen aus ganz Europa die Chance hatte, 163 internationale Investoren, Business Angels oder die Beteiligunsgesellschaften von Familien- und Großunternehmen kennenzulernen und von sich zu überzeugen. Insgesamt waren die 40 Firmen auf der Suche nach Risikokapital in Höhe von 140 Millionen Euro. 

Investoren und Startups nehmen sich unter die Lupe

Doch wie läuft eine Konferenz wie die „High Tech Venture Days“ überhaupt ab? Was passiert dort? Wem er Begriff nichts sagt oder zu abstrakt ist, der kann sich das ein bisschen so vorstellen wie bei der Dating-App Tinder – nur halt im richtigen Leben. Investoren und Unternehmen nehmen sich gegenseitig unter die Lupe und versuchen ein Match zu haben. Da viel Geld auf dem Spiel steht, ist die Auswahl am Ende allerdings ein wenig tiefgründiger als bei der Partnersuche per App.

Trotz dieser anspruchsvollen „Beziehungsanbahnung“ ist die Veranstaltung beim Verkuppeln von Investoren und Unternehmen durchaus erfolgreich. Von 2013 bis  2017 kamen nach Angaben der Hightech Startbahn Finanzierungen von reichlich 400 Millionen Euro zustande, manche auch gleich während der Konferenz. 

Europa bei Investitionen deutlich hinter den USA und Asien

Obwohl sich das nach viel Geld anhört, gibt es auch einen Wermutstropfen. So sagte der Geschäftsführer der Hightech Startbahn, Jörg Schüler, am Dienstag: „Europa braucht mehr Investitionen bei den Frühfinanzierungen. In den USA und in Asien sind diese zehnmal höher.“ Auch wenn 2017 mit investierten Geldern von rund 7,7 Milliarden Euro ein 10-Jahreshoch im Fundraising markierte und 2018 8,2 Milliarden Euro erwartet würden, sei der Unterschied noch immer groß, so Schüler. 

Dass es nicht nur um Geld, sondern auch um Ideen geht, verdeutlichte Elisabeth Schärtl von der Roboterfirma Kuka aus Augsburg: „Wir sind kein Risikokapitalist, sondern arbeiten strategisch mit Startups zusammen.“ Die Kooperation trage dazu beit, dass im Zuge der Digitalisierung neue Technologien besser in Fabriken integriert werden könnten, so Schärtl. Dabei ergebe sich quasi eine Win-win-Situation: „Wir helfen den Startups beim Wachsen und können im Gegenzug durch ihre Hilfe bestimmte Technologien bei uns schneller einführen“, sagt Schärtl.

Zeitenwende: Hightech-Unternehmen auf dem Vormarsch

Eine Art Zeitenwende sieht Alain le Loux vom niederländischen Technologiefonds Cottonwood: „Hightech-Unternehmen sind in den vergangenen drei Jahren immer wichtiger geworden. Auf lange Sicht werden sie bedeutender sein als bloße Apps.“ Europa fehle es zwar an Geld, an der Fähigkeit in großen Dimensionen zu denken und am Marketing. Dennoch verfüge es über hochwertige Unternehmen, so der Manager. 

Wo man diese Hightech-Startups und Wachstumsunternehmen aus Bereichen wie dem Maschinen- und Anlagenbau oder der Mikro- und Nanotechnologie am ehesten findet, wusste Ulrich Eisele von der Fluxunit GmbH, einer Risikokapitalgesellschaft der Firma Osram, zu berichten: „Wenn ich nach interessanten Hightech-Firmen in Deutschland suche, gibt es nur zwei Orte, die wirklich interessant sind: Dresden und München.“

Stephan Hönigschmid

https://www.hightech-venture-days.com

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