Dieses Startup aus Dresden durchleuchtet eure Kleidung

Die Firma Senorics bringt jetzt ihr erstes Evaluations-Kit auf den Markt. Auf der der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas wird das Testgerät präsentiert. 

Geschäftsführer Ronny Timmreck zeigt einen der von Senorics entwickelten Sensoren in die Kamera. Foto: Ellen Türke Fotografie für Senorics

Geschäftsführer Ronny Timmreck zeigt einen der von Senorics entwickelten Sensoren in die Kamera. Foto: Ellen Türke Fotografie für Senorics

Dresden/Las Vegas. Ist die Bluse aus Seide? Oder ist im T-Shirt Polyester? Das lässt sich jetzt ganz einfach herausfinden. Das Unternehmen Senorics aus Dresden bringt nun ein Evaluations-Kit seiner Sensortechnologie auf den Markt. Mit ihm können Kunden erstmals selbst testen, wie mit Hilfe von infrarotem Licht ganz unkompliziert Inhaltsstoffe verschiedener Produkte analysiert werden können. Das Testgerät, welches ab sofort bestellbar ist, demonstriert das zunächst anhand verschiedener Textilmaterialien.

Handliche Messgeräte statt aufwendiger Labortechnik

Das Hightech-Startup Senorics ist Spezialist für neuartige Nahinfrarot-Spektroskopie-Sensoren, die kleiner als eine 1-Cent-Münze sind. Mit den daraus entwickelten handlichen Messgeräten können Analysen durchgeführt werden, die bisher nur mit großen Spektrometern im Labor funktionierten. Bei der Infrarotspektroskopie wird eine Probe mit infrarotem Licht bestrahlt. Anhand der Wellenlängenverteilung des reflektierten Lichts können Inhaltsstoffe erkannt und ihre enthaltene Menge bestimmt werden. Diese Technik ermöglicht auch das Detektieren von Verunreinigungen in einer Vielzahl von flüssigen und festen Stoffen.

Zum nun veröffentlichten Evaluations-Kit gehört neben einem Messgerät samt Kabel und Batteriepack auch die Software zur Auswertung der Ergebnisse. „Das Gerät hat zwei Funkti- onen“, erklärt Robert Langer, einer der vier Gründer von Senorics. Zum einen kann in der Software das ermittelte Spektrum des analysierten Materials angezeigt werden. Zum anderen ermöglicht ein Algorithmus, dass den spektralen Signalen die richtigen Materialnamen zugeordnet werden. 

Testgerät kostet 4.000 Euro

Dem System wurde im Vorfeld beigebracht, diese Stoffe zu identifizieren. Das Gerät erkennt vorerst neben Seide und Polyester auch Wolle und Baumwolle. Ab Mitte Januar 2020 wird das Evaluations-Kit ausgeliefert. 4.000 Euro kostet es. „Zunächst ist erst einmal die Analyse von Feststoffen möglich“, so Langer weiter. Im nächsten Jahr können mit dem Gerät und einem speziellen Aufsatz auch Flüssigkeiten untersucht werden. Das Set beinhaltet außerdem einen Gutschein. „Den können Kunden für eine kundenspezifische Anwendung einsetzen“, erklärt Langer das Angebot. Dann modifiziert Senorics das Setup so, dass auch eine Substanz erkannt werden kann, die in den Prozessen beim Kunden besondere Relevanz hat.

Agrarindustrie ist auch interessiert

Die patentierte Technologie des sächsischen Unternehmens ist gefragt. Neben Einsatzmög- lichkeiten bei der Überprüfung von Lebensmitteln oder Textilien zeigt sich die Agrarindustrie ebenfalls interessiert an der Innovation.

Denkbar wäre in Zukunft auch, dass die Senorics-Sensoren in Smartphones integriert werden. Dann könnten Diabetiker zum Beispiel schon im Supermarkt erkennen, ob in einem Produkt Zucker enthalten ist oder hätten Menschen mit Glutenunverträglichkeit beim Restaurantbesuch die Chance, schnell herauszufinden, ob im Essen Weizen verarbeitet wurde. Wissen, was drin ist – in nur wenigen Sekunden.

senorics.com

Über Senorics

Die Senorics GmbH ist ein Hightech-Unternehmen aus Dresden, das mit seiner Technologie Nahinfrarotspektroskopie massenmarkttauglich macht. Mit Hilfe der neuartigen Sensoren werden Inhaltsstoffe in einer Vielzahl von Feststoffen und Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Lebensmitteln, Agrarprodukten, Kunststoffen, Textilien oder Arzneimitteln, ohne großen Aufwand analysiert und ihre Menge ermittelt. Die Sensoren sind sehr klein, preiswert, spektral extrem leistungsfähig und robust gegen äußere Einflüsse wie Vibrationen.

Damit ist die Technologie ideal geeignet, um Inhaltsstofferkennung und -quantifizierung endlich auch in Geräten zu verwenden, die sich an Endverbraucher richten, z. B. im Bereich der Haushaltsgeräte oder der mobilen Elektronik.

Bei der verwendeten Art von Spektroskopie wird eine Probe mit infrarotem Licht bestrahlt. Aus den Wellenlängen des reflektierten Lichts lassen sich mit Hilfe eines von Senorics entwickelten Algorithmus die enthaltenen Substanzen ablesen. Das Unternehmen, das seit 2017 existiert, ist eine Ausgründung der TU Dresden. Heute gehören 32 Mitarbeiter zur Firma.

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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