Kein zweites Weihnachten für sächsische baumkinder

Mit ihrem Weihnachtsbaum im Topf eroberten zwei Gründer im Vorjahr Leipzig und Dresden. Trotz großer Nachfrage geht es dieses Jahr nicht weiter.

Weihnachtsbäume im Topf verkaufen, um sie nach dem Fest abzuholen und einzupflanzen. Diese Idee hatten im vergangenen Jahr Nick Dühr (li.) und Moritz Kormann mit ihrer Firma „baumkind“. Trotz großer Nachfrage gab es in diesem Jahr keine Fortsetzung. Foto: baumkind

Weihnachtsbäume im Topf verkaufen, um sie nach dem Fest abzuholen und einzupflanzen. Diese Idee hatten im vergangenen Jahr Nick Dühr (li.) und Moritz Kormann mit ihrer Firma „baumkind“. Trotz großer Nachfrage gab es in diesem Jahr keine Fortsetzung. Foto: baumkind

Dresden/Leipzig. Die Idee zündete im vergangenen Jahr wie eine Rakete. Moritz Kormann und Nick Dühr wollten den Weihnachtsbaum retten. Weil in Deutschland jedes Jahr nach dem Fest reichlich 30 Millionen Bäume  auf dem Müll landen, entwickelten die beiden Gründer einen „Rettungsplan“. Für 75 Euro brachten sie die 1,20 bis 1,40 Meter großen Bäume im Topf zu den Menschen nach Hause und holten die Nordmanntannen ab 6. Januar wieder ab. Anschließend wurden die Bäume im brandenburgischen Wiesenhagen bei Trebbin erneut angepflanzt. 

97 Prozent der Bäume gepflanzt

Obwohl das Konzept in Dresden und Leipzig aufging und jeder auf der Homepage sehen konnte, dass die Gründer schon nach kurzer Zeit ausverkauft waren, geht es in diesem Jahr nicht weiter. Auch die angestrebte Expansion nach Halle, Erfurt, Weimar, Jena, Nürnberg, Fürth und Erlangen entfällt damit. 

„Wir hatten eine tolle Saison und zehren noch heute von all den schönen Momenten und der großen Unterstützung, die wir erfahren durften. Nach den letzten Weihnachtsfeiertagen konnten wir ganze 97 Prozent unserer Emmas wohlbehalten in einen schönen Mischwald setzen. Im Laufe des Sommers haben wir unsere Tannen immer wieder besucht, um das Anwachsen zu beobachten“, berichten Nick Dühr und Moritz Kormann auf der Homepage von „baumkind“.

Klimawandel macht Strich durch die Rechnung

Problematisch sei jedoch der vom Klimawandel verursachte trockene und warme Sommer gewesen, der bereits altangestammte Wälder an die Grenzen der Belastbarkeit getrieben habe.

Unsere Tannen haben sich wacker geschlagen und fast 40 Prozent sind gut durch das Jahr gekommen. Für die Umstände ist das eine feine Sache, allerdings sind wir dadurch hinter unseren Ansprüchen zurückgeblieben und in Anbetracht der zunehmenden Hitzesommer haben wir uns entschieden, neue Wege einzuschlagen und vorerst keine getopften Tannen mehr unters Volk zu bringen“, erklären die Gründer das Ende ihrer Firma. 

Andere Anbieter machen weiter

Unterdessen setzen andere Anbieter wie zum Beispiel WunderTree“  ihr Geschäft fort. Die Firma, die 2019 zeitgleich mit „baumkind“ an den Start ging, bietet in Berlin und Potsdam erneut einen ähnlichen Service an und verlangt für 1,40 bis 1,60 Meter große Nordmanntannen inklusive Lieferung und Abholung mit einem emissionsfreien E-Auto 139 Euro. 

Mittlerweile teilt das Startup aber mit, dass es wenige Tage vor Weihnachten bereits ausverkauft ist. Die Überlebebensquoten der Bäume sind übrigens mit denen von „baumkind“ vergleichbar. Auch bei „WunderTree“ konnten im Vorjahr nach dem Fest 97 Prozent der Bäume südlich von Berlin eingepflanzt werden. Den trockenen Sommer überlebten nach Angaben der Firma reichlich 50 Prozent der Bäume.

http://www.baum-kind.de

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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