Millionen-Förderung für Dresdner Wasserstoff-Startup

Die Firma Sunfire will im industriellen Maßstab grünen Wasserstoff herstellen. Dafür erhält sie jetzt 60 Millionen Euro vom Bund.

Stephan Garabet, Bernhard Zwinz, Nils Aldag und Christian von Olshausen (v.l.n.r.) bilden die Geschäftsführung von Sunfire. Foto: PR/Sunfire GmbH

Stephan Garabet, Bernhard Zwinz, Nils Aldag und Christian von
Olshausen (v.l.n.r.) bilden die Geschäftsführung von Sunfire. Das Führungsteam kann sich über einen Geldsegen des Bundes freuen. Foto: PR/Sunfire GmbH

Dresden. Der Bund fördert das Dresdner Wasserstoff-Startup Sunfire mit 60 Millionen Euro. Wie die Firma mitteilte, soll mit dem Geld des Bundesforschungsministeriums vor allem die Serienfertigung ihrer Hochtemperatur-Elektrolysateure (SOEC) unterstützt werden. Mit den Anlagen wird sogenannter grüner Wasserstoff hergestellt. Dieser gilt als Hoffnungsträger bei der Energiewende, um in energieintensiven Industrien CO2 zu reduzieren. Bei der Elektrolyse wird Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasser und Sauerstoff gespalten. In der EU soll den Angaben zufolge die installierte Leistung dieser Elektrolysateure von derzeit knapp 0,2 Gigawatt auf 40 Gigawatt wachsen. 

30 Prozent weniger Stromverbrauch

Durch die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen verbrauchen Sunfires Hochtemperatur-Elektrolyseure nach Unternehmensangaben im Vergleich zu anderen Technologien bis zu 30 Prozent weniger Strom aus erneuerbaren Energien, um ein Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen. „In der neuen Generation werden sie ihre Stärken noch besser ausspielen als bisher“, kündigt Sunfires Technik-Chef Christian von Olshausen an. Man werde unter anderem die einzelnen Komponenten langlebiger gestalten und das Design der Systeme vereinfachen“, sagte von Olshausen.  

So wie hier im Stahlwerk Salzgitter kann bei der Hochtemperatur-Elektrolyse industrielle Abwärme genutzt werden, um grünen Wasserstoff herzustellen. Foto: Sunfire, Salzgitter Flachstahl GmbH

Dresdner Firma Xenon als Partner

Den Weg in Richtung Gigawatt beschreitet Sunfire mit Partnern, die bereits in der Vergangenheit an verschiedenen Projekten mitgewirkt haben. Bei der Errichtung einer Pilotlinie für die automatisierte Fertigung greift das Unternehmen etwa auf die Expertise der Xenon Automatisierungstechnik GmbH zurück. Gemeinsam mit der Dresdner Firma  baut Sunfire bereits Hochtemperatur-Elektrolyseure für die Raffinerie des Kraftstoffproduzenten Neste in Rotterdam.

Der Dresdner Automatisierungs-Spezialist Xenon unterstützt Sunfire bei der industriellen Fertigung seiner Elektrolyseure. Foto: Xenon

Der Dresdner Automatisierungs-Spezialist Xenon unterstützt Sunfire bei der industriellen Fertigung seiner Elektrolyseure. Foto: Xenon

Geld auch für Niedrigtemperatur-Elektrolyse

Neben der recht jungen Technologie der Hochtemperatur-Elektrolyse, die Temperaturen von 700 bis 900 Grand Celsius benötigt, gibt es auch auch noch die Niedrigtemperaturelektrolyse. Sie kommt mit 70 bis 90 Grad Celsius aus, hat aber einen niedrigeren Wirkungsgrad. Bereits seit Jahrzehnten ist die Technologie in der Industrie im Einsatz, zum Beispiel in Gestalt von alkalischen Elektrolysateuren.

Sunfire ist im vergangenen Jahr durch die Übernahme des Schweizer Unternehmens Industrie Haute Technology SA in diesen Bereich eingestiegen. Ein Teil des Geldes des Bundesforschungsministeriums fließt auch dorthin. Denn obwohl sich die robusten Systeme bereits seit Jahrzehnten in der Industrie bewährt haben, werden sie bislang nicht in Serie gefertigt. Das will Sunfire nun ändern.

www.sunfire.de/de

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