„Alle wollen Datenschutz, aber keiner will dafür bezahlen“

Das Dresdner Startup „Scoolio“ hat auf die Kritik am Datenschutz seiner Schüler-App reagiert. Fürs Geschäft könnte das eine Herausforderung werden.

Scoolio-Geschäftsführer Danny Roller. Foto: PR/Scoolio

Scoolio-Geschäftsführer Danny Roller hat die Sicherheitslücke in der Scoolio-App schließen lassen. Foto: PR/Scoolio

Dresden. Im September 2021 hatte das Team von „zerforschung“ bei der Schüler-App des Dresdner Startups Scoolio eine Sicherheitslücke entdeckt. Jetzt hat das Unternehmen das Problem behoben. Wie Scoolio am Donnerstag mitteilte, habe man die Datenlücke geschlossen und weitere Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Dass insbesondere die Chat- und Gruppenfunktionen Gefahren für Kinder mit sich bringen können, sei nicht beabsichtigt gewesen, sagte Gründer und Geschäftsführer Danny Roller. Das Unternehmen habe sich deshalb entschlossen, die Scoolio App als Schüler-Community nur noch für Schülern ab 16 Jahren anzubieten, hieß es. 

Bezahl-App ohne Tracking und Werbung

Mit „Scoolio Lite” gibt es daneben seit Kurzem eine neue App, die altersunabhängig alle Nutzer im deutschsprachigen Raum bei der Organisation ihres Schulalltags unterstützt. Sie umfasst nach Angaben von Scoolio die Funktionen Stundenplan, Aufgaben/Termine und Notenübersicht. Ganz bewusst verzichtet sie auf Werbung. Zudem Darüber werden den Angaben zufolge alle Daten ausschließlich lokal auf den Smartphones der Schüler gespeichert sowie verschlüsselt.

Schutz von unter 16-Jährigen

„Die Organisation des Schulalltags ist für uns die essenzielle Funktion der Scoolio Lite App. Die Community Features, also zum Beispiel den Chat und Gruppen, haben wir gestrichen, um die unter 16-jährigen Nutzer:innen speziell vor Gefahren wie Mobbing oder Cyber-Grooming zu schützen”, sagte Danny Roller. Mit dieser Neuerung reagiere Scoolio auf die Kritik der Sicherheitsexperten, aber auch auf die neuen Google Play-Richtlinien, die am 1. April 2022 in Kraft träten. Diese untersagten eine Chatfunktion bei Apps, die sich vorrangig an Kinder richteten. 

Nachfrage nach Bezahl-App hält sich in Grenzen

Allerdings weist Danny Roller daraufhin, dass der neue, datenschutzfreundliche Ansatz wirtschaftlich ein Problem werden könnte. In der Pressemitteilung deutet der Geschäftsführer an, dass sich die Nachfrage nach der werbefreien App, die einmalig 59 Cent kostet, bisher in Grenzen hält. „Momentan haben wir den Eindruck, dass Datenschutz allen wichtig ist, aber keiner dafür bezahlen möchte. Auch das gehört zur bitteren Wahrheit, die meines Erachtens viel mehr diskutiert werden sollte.”

Scoolio ist eine App zur Organisation des Schulalltags und zur Vernetzung von Schülern untereinander. Das Start-up wurde 2016 von CEO Danny Roller in Dresden gegründet. Bisher wurde die App nach Angaben von Scoolio 1,9 Millionen Mal heruntergeladen. 

https://www.scoolio.de

Sicherheitslücke bei Dresdner Schul-App Scoolio

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