Chemnitzer Startup entwickelt Instant-Smoothie für unterwegs
Die Gründer wollen sich von bestehenden Produkten abgrenzen. Neben dem Webshop sollen die Instant-Smoothies demnächst in den Einzelhandel kommen.
Lennie Schlund (23), Judith Voigt (24) und Christian Lein (22) wollen mit ihren Instant-Smoothies den Markt erobern (v.l.n.r.). Foto: Christian Lein/Daily Five
Chemnitz. Die meisten Geschäftsideen beginnen mit einem Problem. Beim Gründer des Chemnitzer Startups „Daily Five“ war das nicht anders. Christian Lein (21) entdeckte in seinem Alltag eine Sache, die ihm gar nicht gefiel. „Ich trinke gern Smoothies, habe aber bemerkt, dass die im Supermarkt erhältlichen oft bis zu 70 Prozent Saftanteil, viel Zucker und kaum natürliche Vitamine enthalten“, sagte Lein.
Vitamincocktail für stressige Situationen
Statt sich zu ärgern, brachte das den BWL-Studenten der Berufsakademie Glauchau das auf eine Idee. „Ich habe mich gefragt, ob es nicht eine bessere Möglichkeit gibt, gerade in Situationen, wo man nicht viel Zeit hat und dennoch nicht auf seinen Vitamindrink verzichten will.“ Er habe daraufhin recherchiert und eine Lösung mit getrocknetem Obst- und Gemüsepulver entdeckt.
Lebensmitteltechnologie hilft bei Entwicklung
„Die ersten Rezepte waren zwar nicht so gut. Mit Hilfe meiner Kollegin Judith, die Lebensmitteltechnologin ist, haben wir nach etwa einem Dreivierteljahr die richtige Mischung gefunden“, berichtet Christian Lein. Der Vorteil besteht nach Angaben des Startups darin, dass man die 250 Milliliter-Mischung nur mit Wasser oder Milch versetzen muss und so in kurzer Zeit seinen fertigen Smoothie hat. Dieser soll mehr natürliche Vitamine und Nährstoffe sowie 50 Prozent weniger Zucker enthalten als die Smoothies aus dem Supermarkt. Auch die von Ernährungsexperten täglich empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse soll er abdecken – daher auch der Name „Daily Five“.
Wenig Interesse bei Auftragsproduzenten
Obwohl das Konzept schnell klar war, konnte „Daily Five“ die Geschäftsidee nicht sofort umsetzen. „Eine eigene Produktion aufzubauen, ist sehr teuer. Wir mussten also einen Auftragsproduzenten finden. Für Mengen von 2.000 bis 3.000 Stück ist das aber nicht so einfach. Viele haben gesagt: Wenn ihr 500.000 Smoothie-Mischungen braucht, könnt ihr wiederkommen.“ Schließlich sei man in Österreich fündig geworden, wo die Mischungen nun abgefüllt und verpackt werden. „Dabei haben wir auch bei der Verpackung auf Nachhaltigkeit geachtet. Bei der Folie handelt es sich zu 67 Prozent um nachwachsende Rohstoffe“, erklärte der Gründer.
Webshop und Einzelhandel
Verkauf wird „Daily Five“ in 14er- und 21er-Packungen zum Stückpreis von 2,80 Euro. Aktuell bietet das Startup drei verschiedene Smoothie-Mischungen an. Neben dem Webshop wollen die Chemnitzer auch im Lebensmitteleinzelhandel präsent sein und führen gerade die entsprechenden Verhandlungen. Unter die Arme greift ihnen dabei der Gründer von Wisefood, Konstantin Neumann. Der erfahrene Unternehmer sieht für die Idee von „Daily Five“ nach eigenen Angaben „großes Potenzial, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa“.
Kein Patent möglich
Allerdings ist die Konkurrenz groß und schützen lässt sich die Idee nicht. „Im Lebensmittelbereich gibt es keine Patente“, sagte Christian Lein. Um sich dennoch auf dem Markt durchzusetzen und schnell skalieren zu können, sucht „Daily Five“ momentan einen Investor. „Wir wollen in diesem Jahr richtig durchstarten“, sagte Lein.