Ideenschmiede an der TU Dresden soll Sachsens Wirtschaft beflügeln

Smart Systems Hub möchte Forschung, Industrie und Startups unter einem Dach zusammenbringen. Die Einrichtung wäre der einzige Standort im Osten.

Stanislaw Tillich, Martin Dulig, Frank Fitzek und Frank Schönefeld (von links). Foto: Stephan Hönigschmid

Stanislaw Tillich, Martin Dulig, Frank Fitzek und Frank Schönefeld (von links). Foto: Stephan Hönigschmid

Dresden. Um Forschung, Industrie und Startups in Sachsen besser zu vernetzen und neue Wachstumsimpulse zu setzen, soll auf dem Campus der Technischen Universität Dresden ein sogenannter Smart Systems Hub entstehen. Das teilte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit.

Der Freistaat unterstütze eine entsprechende Bewerbung beim Bundeswirtschaftsministerium. Der Entschluss sei bereits am 20. Dezember vorigen Jahres gefallen. Offiziell würden die Unterlagen im März eingereicht. Eine Entscheidung über eine Aufnahme in das bundesweite Hub-Konzept werde dann für das Frühjahr 2017 erwartet, informierte die Staatskanzlei.

Geplant ist, dass Dresden das Thema „Smart Systems Hub – Enabling IoT“ besetzt. Konkret bedeutet dies, dass der Freistaat seine Kompetenz im Bereich des Internets der Dinge nutzen möchte, um damit industrielle Anwendungen zu optimieren. So sollen die Stärken im Maschinenbau, Fahrzeugbau, der Halbleitertechnologie und Mikroelektronik durch den gezielten Einsatz von Software- und IT-Entwicklungen in die nächste Generation überführt und damit neue Märkte gewonnen werden.

Anwendungsbeispiel für das Internet der Dinge: Ein Wissenschaftler steuert mit einer Virtual-Reality-Brille und einem Daten-Handschuh einen Roboter. Foto: Stephan Hönigschmid

„Im Smart Systems Hub möchten wir die verschiedenen Akteure bündeln und auf diese Weise die Wertschöpfung erhöhen. Außerdem ist es unser Ziel, die Sichtbarkeit des Standortes Sachsen national und international zu steigern, um Investoren und kluge Köpfe anzulocken“, sagte Tillich.

Der Ministerpräsident betonte darüber hinaus, dass der Smart Systems Hub, der von den insgesamt zwölf beim Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung im November geplanten Einrichtungen die einzige in Ostdeutschland wäre, auch dann kommen wird, wenn Sachsen vom Bund nicht den Zuschlag erhält.

„Wir sind zwar zuversichtlich, dass wir Erfolg haben werden. Sollte das nicht der Fall sein, werden wir das Projekt trotzdem umsetzen. Die entsprechenden Mittel haben wir im Doppelhaushalt eingestellt“, verkündete Tillich.

Für die Realisierung des Smart Systems Hub geht die Staatsregierung von einer Gesamtinvestition von 80 bis 100 Millionen Euro aus.

Mit Blick auf die Räumlichkeiten soll der Hub im Wesentlichen aus einem Forschungszentrum (Lehmann-Zentrum) und einem Innovations-Zentrum (Co-Innovation Center) bestehen. Ohne große Umwege sollen so Ideen aus der Wissenschaft in tragfähige Geschäftsmodelle überführt werden.

Obwohl der Dresdner Standort erster Anlaufpunkt ist, ist der Hub als Ganzes nicht auf die Landeshauptstadt beschränkt. Auch Forschungseinrichtungen und Unternehmen in den Regionen Leipzig und Chemnitz sollen eingebunden werden.

„Das Hub-Konzept verbindet die Stärken der sächsischen Forschungslandschaft, Mikroelektronik, drahtlose Kommunikation und Software. Dadurch werden neue Industriemärkte erschlossen und exzellente Forschung wird ganzheitlich betrieben“, sagt TU-Informatik-Professor und Leiter des 5G-Labs Frank Fitzek.

Prof. Frank Schönefeld vom Vorstand des Silicon Saxony e.V. begrüßte im Namen der Wirtschaft das Vorhaben: „Der Hub schafft die Grundlage für eine Verdoppelung der sächsischen ITK-Industrie in den nächsten zehn Jahren.“

Wie groß das Potenzial ist, machte Frank Fitzek an einem weiteren Fallbeispiel deutlich: „Gegenwärtig gibt es auf der Welt etwa sieben Milliarden mobile Endgeräte. Bereits 2022 werden es voraussichtlich 500 Milliarden sein.“

In welcher Form die verschiedenen Bereiche des Hubs zusammenwirken können, ist unter anderem am selbstfahrenden Auto erkennbar, wo Hardware (Sensoren), Software (Steuerung der Komponenten) sowie Mobilfunk (schnelle Übertragung der Daten per 5G-Netz) eine gemeinsame Plattform benötigen, damit alles reibungslos funktioniert. Auch eigenständig lernende Maschinen für die Industrie gehören zu den Anwendungsfeldern des Dresdner Hubs.

Stephan Hönigschmid

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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