Lernen, chatten, Partys planen: Mit dieser App wird die Schule digital
Die Scoolio GmbH aus Dresden möchte Schülern helfen, damit sie ihre Noten und Hausaufgaben stets im Blick haben. Per Klassenchat stehen sie mit ihren Mitschülern in Kontakt.
Dresden. Steck die Schule in die Tasche. So oder so ähnlich könnte das Motto des Dresdner Startups „Scoolio“ lauten. Mit der App des Unternehmens, die kostenfrei für iOS und Android verfügbar ist, können Schüler per Smartphone unter anderem ihren Stundenplan verwalten und ihre Noten auf einen Blick einsehen sowie sich den Notendurchschnitt ausrechnen lassen.
„Wir möchten den Schülern ein Produkt an die Hand geben, mit dem sie ihren Schulalltag digitalisieren können“, sagt Scoolio Geschäftsführer Alexander Witkowski (33). Einen Mehrwert soll die Anwendung dabei auch bei Hausaufgaben und Klassenarbeiten bieten. „Durch den eingebauten Klassenchat haben Schüler Gelegenheit, sich mit mit ihren Mitschülern auszutauschen und gegenseitig Fragen zu beantworten.“ Darüber hinaus könne man auf diese Weise auch einen Skiurlaub oder eine Party organisieren, so Witkowski.
Auf Basis des eigenen Standortes kann jeder Nutzer Schüler aus der Umgebung entdecken, mit ihnen chatten und so neue Freundschaften knüpfen. „Durch die Registrierung nach Schule und Klassenstufe weiß auch jeder, mit wem er es zu tun hat. Im Gegensatz zu Facebook oder What’s App kennen sich die Leute untereinander“, sagt Witkowski.
„Die Gründe für die Verwendung von Scoolio sind so vielseitig, wie die Schüler selbst. Deswegen ist der Spagat zwischen Organisation und Kommunikation für uns ein zentraler Punkt. Wir sehen, dass die Verbindung aus nützlichen Features und einem spielerischen Aspekt für die junge Zielgruppe sehr wichtig ist.“ Aus diesem Grund setze man viel Energie in eine optisch ansprechende App, die sich vor allem durch eine einfache Handhabung und hohen Nutzwert von anderen Schülerapps abgrenze, so Witkowski.
Scoolio beschränkt sich dabei nicht nur auf das Thema Schule. Die App beinhaltet auch eine sogenannte Discover-Funktion, wodurch Schüler neue Freunde in ihrer Umgebung mit gleichen Interessen kennenlernen können — egal ob Chatpartner oder neuer Fussballkumpel. An diesem Punkt legt das Dresdner Startup viel Wert auf Datenschutz und Privatsphäre. Deshalb befinden sich die technische Infrastruktur sowie die Daten der Nutzer ausschließlich in Deutschland.
Dass die App erfolgreich angenommen wird, zeigen die Statistiken seit der Veröffentlichung zum Schuljahresbeginn 2016/2017. Als mobiler Begleiter im Schultag für Schüler in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Scoolio schon in 5.281 Klassen verwendet. Ende August nutzten nach Angaben der Gründer 50.000 Menschen die App.
Obwohl auch der US-Konzern Apple mit „Classroom“ an einem ähnlichen Produkt arbeitet, sind die Entwickler von Scoolio der Auffassung, dass deutsche Unternehmen über genügend eigenes Potential verfügen, um neue Maßstäbe in diesem Bereich zu setzen. Bei der Futuresax-Innovationskonferenz am 28. August in Dresden erregten die Gründer mit ihrer App bereits bei Investoren Interesse. Eine Finanzierung im mittleren sechsstelligen Bereich stehe in Aussicht, teilte Mitgründer Danny Roller (29) mit.
Die Scoolio GmbH ist ein Joint Venture aus zwei Unternehmen, die bereits langjährig am Markt in den Bereichen Schülermarketing sowie Softwareentwicklung tätig sind. Dazu gehört das Team der Adscads GmbH, welches bereits mit dem FuturePlan Schülerkalender mehr als 1.200.000 Schüler erreicht und auf ein deutschlandweit bestehendes Schulnetzwerk blicken kann. Die technische Expertise stellt die Develappers GmbH, die Expertenwissen in den Bereichen Softwarearchitektur, verteilte Systeme und Datenverarbeitung vorweist.
Stephan Hönigschmid
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