EU-Patent für Startup „SupraTix“ aus Dresden
Die Firma sucht nun nach Partnern und Investoren, um die Kommerzialisierung unter der Marke „openReactor“ voranzutreiben.
Dresden. Das Dresdner Startup „SupraTix“ hat sein erstes EU-Patent erhalten. Wie das Unternehmen mitteilte, handelt es sich dabei um eine Erfindung, die Prozesse zwischen einer IT-Infrastruktur vor Ort und der Cloud steuert. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz werden so Abläufe ökonomischer gestaltet. Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise bisher eine Produktionsanlage in der chemischen Industrie mit Blick auf Drehzahlen und Füllstände einmal eingestellt wird und dann durchläuft. Allerdings ändern sich die Bedingungen ständig. Auf einen heißen Sommer kann nach einem heftigen Gewitter eine kühle Periode folgen, was auch Auswirkungen auf die Produktion in einer Fabrik hat.
Mit künstlicher Intelligenz auf Änderungen reagieren
Genau an diesem Punkt setzt das Patent von „SupraTix“ an. „Wir sind in der Lage, den Prozess flexibel zu steuern und sofort darauf zu reagieren, wenn sich die Bedingungen verändern“, sagt Geschäftsführer Tobias Göcke. Ähnlich sei das auch bei der unterschiedlichen Qualität der Ausgangsstoffe. Auch in diesem Fall werde der Prozess dynamisch angepasst, so dass stets ein Produkt mit mit der gleichen Qualität entstehe, sagt Tobias Göcke. Interessant ist die Anwendung für verschiedene Branchen.
„Zum Beispiel können wir im Bereich der Elektromobilität die Entladung der Batterien dynamisch so optimieren, dass die Lebensdauer sowie die Wirksamkeit um ein Vielfaches verbessert wird. Neben der Smart Learning Environment für zeitgemäße Schulungen vervollständigen wir nach vier Jahren Arbeit unser Produktportfolio“, sagt Tobias Göcke.
Erster Einsatz in Roboter-Anwendung
Aktuell wird die aus dem Patent resultierende Software-Lösung nach Angaben des Startups in der Cloud-Robotics-Lösung von SupraTix zum Einsatz kommen. Kern der Anwendung ist, dass Benutzer wie Mittelständler, Konzerne oder Bildungseinrichtungen ein virtuelles Labor nutzen können, wo sie per 360-Grad-Kamera in Echtzeit sehen, welche Resultate ihre Experimente haben. Laborausrüstungen können so kostengünstig geteilt werden.
Optimale Auslastung der Produktion
Durch das EU-Patent ist es nun möglich, alle Prozesse und Messwerte noch besser zu sortieren und zu kategorisieren. Die Software-Lösung sorgt unter anderem für eine gute Auslastung der Experimentierstände sowie dafür, dass bei sich ändernden Produktionsprozessen die Zeiten, in denen eine Maschine neu eingestellt werden muss, gering bleiben. Gegenwärtig laufen laut „SupraTix“ Gespräche mit Autozulieferern, mit Konzernen aus der Chemie- und Lebensmittelchemie- sowie der Pharmaindustrie.
Patent EP 2 147 729 – erteilt vom Europäischen Patentamt