26 Millionen Euro für Dresdner Startup Wandelbots
Unter anderem sind Siemens und Microsoft mit von der Partie. Mit dem Geld will Wandelbots die Markteinführung des TracePen voranbringen.
Dresden. Microsoft und Siemens beteiligen sich am Dresdner Startup Wandelbots. Wie die Firma mitteilt, hat sie in einer von der Risikokapitalgesellschaft 83North geführten Finanzierungsrunde insgesamt 26 Millionen Euro eingesammelt. Microsoft beteiligt sich über seinen Investitionsfonds M12 und Siemens über seinen Investitionsfonds Next47. Die bereits bestehenden Investoren Paua Ventures, EQT Ventures und Atlantic Labs sind in der neuen Runde ebenfalls wieder mit von der Partie. Die Series A Investitionsrunde wurde von Paua Ventures angeführt.
Wandelbots hat eine Technologieplattform entwickelt, die es Nicht-Programmierern ermöglicht, Industrieroboter für die Ausführung von Präzisionsaufgaben anzulernen. Das Kundenspektrum reicht von Großunternehmen wie Volkwagen, BMW und Infineon bis hin zu einer breiten Palette von kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Branchen.
Geld soll Markteinführung des TracePen beschleunigen
Wandelbots will die Finanzierung nutzen, um die Markteinführung des sogenannten TracePen zu beschleunigen. TracePen ist ein Art intelligenter Stift, mit dem Menschen Robotern einfach und schnell beibringen können, wie sie komplexe industrielle Aufgaben zu erledigen haben. Die Methode ist nach Angaben von Wandelbots bis zu 70 Mal schneller und mit einem Bruchteil der Kosten herkömmlicher Programmiermethoden verbunden. Der offizielle Start des TracePen wird vom 17. bis 19. Juni in einer Reihe von Webinaren online stattfinden.
Nachfrageschub durch Covid-19-Pandemie
Neben der Markteinführung des TracePen möchte Wandelbots das Geld der Investoren auch verwenden, um global zu expandieren. Erst kürzlich erlebte das Dresdner Startup nach eigenen Angaben aufgrund der Covid-19-Pandemie einen Nachfrageschub von internationalen Käufern. Hintergrund ist, dass industrielle Lieferketten zusammengebrochen sind und zunehmend Schlüsselprozesse, die zuvor im Ausland durchgeführt wurden, zurückverlagert werden.
Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von Gil Goren von 83North geleitet. Der sagt: „Während wir in eine neue Ära der Robotik und Automatisierung eintreten, revolutioniert Wandelbots diese Industrie und spielt eine führende Rolle bei der Neugestaltung der Fertigung. Wir glauben an das Team von Wandelbots, das bei dieser Umgestaltung eine führende Rolle spielen wird, und freuen uns, Teil dieser Reise zu sein“.
Christian Piechnick, Gründer und CEO von Wandelbots, fügt hinzu: „Die Komplexität, der Zeitaufwand und die Kosten der (Um-)Programmierung von Robotern zur Anpassung an sich ändernde Marktanforderungen waren bisher sehr aufwändig und damit eher sehr großen Unternehmen vorbehalten. Das Aufkommen der Programmierung durch Endnutzer hat diesen Markt auf den Kopf gestellt. Roboter können nun innerhalb weniger Minuten neue Fähigkeiten erlernen, indem sie mit unglaublicher Präzision und Genauigkeit durch das Demonstrieren durch qualifizierte menschliche Bediener lernen.
Roboter für alle als Zukunftsvision
Darüber hinaus teilt er seine langfristige Vision: „Wenn ich in die Zukunft blicke, bin ich mir absolut sicher, dass in den nächsten 15 Jahren Roboter in jedem Haushalt so etabliert sein werden, wie die Smartphones im letzten Jahrzehnt etabliert wurden. Wir ebnen diesen Weg, indem wir es jedem ermöglichen, einem Roboter zu zeigen, was er zu tun hat“.
Die Lösungen von Wandelbots bieten der Industrie, insbesondere der Automatisierung durch Robotik, einen enormen Umsetzungsschub“, sagt Marco Weiß, Leiter Mobilität und Innovation im Zentrum für Mobilität der Zukunft bei Volkswagen. Ein Anlagenbetreiber kann durch intuitive Bedienung ohne spezielle Programmierkenntnisse seine Robotikanwendung an sich ändernde Anforderungen anpassen und damit sehr flexibel, agil und kostengünstig umsetzen“.
https://www.wandelbots.com/de/