US-Geheimdienst beteiligt sich an Dresdner Startup
Mit dem Geld wollen die Gründer die Produktion hochfahren. Außerdem sollen die Antriebssysteme der Satelliten verbessert werden.
Dresden. Das Dresdner Raumfahrt-Startup Morpheus Space hat seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilt, befindet sich unter den Investoren auch die Risikokapitalgesellschaft In-Q-Tel des amerikanischen Geheimdienstes CIA. Zuerst hatte die Wirtschaftswoche darüber berichtet. Neben In-Q-Tel steigen außerdem Vsquared Ventures, Lavrock Ventures, Airbus Ventures und Techstars bei dem Startup ein. Über die genaue Höhe der Geldspritze machte Morpheus Space keine Angaben.
Stabile Partner in unruhigen Zeiten.
„Wir sind mehr als begeistert, unsere Finanzierungsrunde mit einem unglaublich starken Konsortium abzuschließen, besonders in diesen schwierigen Zeiten. Ich glaube, dass solche Zeiten ein enormes Störpotenzial bergen, und wir freuen uns, mit Morpheus Space die zweite Phase der NewSpace-Revolution einzuläuten“, sagt Geschäftsführer und Mitgründer Daniel Bock. Darüber hinaus werde das schnell wachsende Team durch Richard V. Spencer im Verwaltungsrat ergänzt, so Bock. Spencer war bis Ende 2019 unter US-Präsident Donald Trump Marineminister und im Juli 2019 übergangsweise auch US-Verteidigungsminister.
Antriebssysteme erhalten Autopilot
István Lőrincz, Präsident und Mitbegründer von Morpheus Space fügt hinzu: „Mit diesem neu gewonnenen Schwung werden wir unsere Produktionskapazität erhöhen, unsere Antriebssysteme mit einem Autopiloten und verschiedenen anderen Softwarediensten aufrüsten, die den sicheren autonomen Betrieb von Satelliten ermöglichen.“
Morpheus Space produziert die weltweit kleinsten, effizientesten und am stärksten skalierbaren Ionenstrahlantriebe, um den autonomen Betrieb von Satelliten zu ermöglichen. Kommerziell getrieben, wird sich die Anzahl der im Erdorbit befindlichen Satelliten in den nächsten Jahren auf mehrere zehntausend erhöhen. Die Produkte des Startups verleihen nahezu allen Satellitengrößen ein hohes Maß an Mobilität. Netzwerke von hunderten Satelliten können sicher (kollisionsfrei) und autonom gesteuert werden.
Ausweichmanöver wendet Umweltkatastrophe ab
Dass das notwendig ist, bewies die Firma erst kürzlich. Im Juli konnte der Satellit UWE-4, ein ein Kilogramm schwerer Nano-Satellit der Universität Würzburg, mit Hilfe seiner NanoFEEP-Triebwerke eine Kollision mit einem ausgefallenen Iridium-Satelliten erfolgreich vermeiden. Nach Angaben von Morpheus Space sei damit eine Umweltkatastrophe abgewendet worden.
https://www.morpheus-space.com