Startup spürt Nebenwirkungen von Medikamenten auf
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz will die Dresdner Firma innerhalb weniger Wochen Ergebnisse liefern. Risiken sollen so besser eingegrenzt werden.
Dresden. Nebenwirkungen von Medikamenten können fatale Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen. Genau das will jetzt eine neue Methode des Dresdner Startups PharmAI und seines Partners, der 2bind GmbH aus Regensburg, ermöglichen. Die beiden Unternehmen kombinieren dafür Künstliche Intelligenz und biophysikalische Tests. Bisher stellte die frühe Identifikation unerwünschter Wirkungen von Arzneien eine enorme Herausforderung dar und glich der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Mit dem neuen Ansatz liegen laut den beteiligten Firmen bereits nach acht Wochen Ergebnisse vor. Die Risiken der Wirkstoffforschung sollen so gesenkt werden.
Analyse der Proteinstruktur
PharmAI ist eine Ausgründung der Technischen Universität Dresden. Die entwickelte Software DiscoveryEngine des 2019 gegründeten Startups basiert auf der Analyse von Proteinstrukturdaten. Sie nutzt Informationen über die Beschaffenheit der Proteine im menschlichen Körper, von Viren oder anderen Krankheitserregern und extrahiert Wissen darüber, wie diese Eiweiße mit bekannten Wirkstoffen und anderen niedermolekularen Verbindungen in Wechselwirkung treten. Mittels Algorithmen und Künstlicher Intelligenz sucht die Software unter vielen hunderttausend Kandidaten in einer Datenbank nach passenden Verbindungen zwischen Proteinen und Wirkstoffen.