Elektromobilität: Dresdner Startup will Massenmarkt erschließen

Mit seinem 3D-Druckverfahren kann das Startup „Additive Drives“ innerhalb weniger Wochen neue Elektromotoren herstellen. Jetzt peilt die Firma neben dem Nischenmarkt auch die Serienfertigung an. 

Philipp Arnold (27), Lasse Berling (28), Jakob Jung (37) und Axel Helm (33) (v.l.n.r.) in der Produktionstätte von „Additive Drives“ in Halsbrücke bei Freiberg. Foto: Additive Drives

Dresden. Die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch. Nicht zuletzt staatliche Subventionen bewegen immer mehr Menschen dazu, sich ein Elektroauto zu kaufen. Ein Startup, das von dieser Entwicklung profitiert, ist die 2020 gegründete Firma „Additive Drives“ aus Dresden. Per 3D-Druck stellt sie die Wicklungen für Elektromotoren her – gewissermaßen das Herzstück eines jeden Elektromotors, der Ort, wo die Kraft entsteht. Durch die neue Produktionsmethode lassen sich die Motoren schneller als mit herkömmlichen Werkzeugen fertigen. 

Motor-Prototpyen in Wochen statt Monaten

„Vor allem bei Prototypen brauchte man bisher reichlich ein Jahr, um mit zahlreichen komplexen Werkzeugen die Wicklungen herzustellen. Mit unserer Technik ist das innerhalb weniger Wochen möglich“, sagt der kaufmännische Geschäftsführer Philipp Arnold. Neben der Schnelligkeit punktet das Startup nach eigenen Angaben auch mit einer höheren Performance. „Durch den 3D-Druck können wir ein optimales Design realisieren. Dadurch sind auf dem gleichem Bauraum 45 Prozent mehr Leistung möglich“, erklärt Arnold. 

Neue Formen wie dieses sogenannte Hairpindesign für Traktionsmotoren sind per 3D-Druck möglich. Foto: Additive Drives

Von der Nische auf den Massenmarkt

Aktuell konzentriert sich „Additive Drives“ mit seiner Erfindung auf Spezialanfertigungen bis 50.000 Stück, unter anderem für den Rennsport, wo die hohen Leistungsdichten besonders gefragt sind. Allerdings soll es dabei nicht bleiben. Das Startup hat sich für die nächsten Jahre hohe Ziele gesetzt.


„Wir werden das Massensegment Stück für Stück erschließen. Unter Ziel ist es, gemeinsam mit einem strategischen Partner langfristig das Seriengeschäft aufzubauen“

Philipp Arnold, kaufmännischer Geschäftsführer von „Additive Drives“


Bereits jetzt arbeitet die Firma mit bekannten Autozulieferern wie ZFW oder Bosch Automotive zusammen. 

Großes Potenzial auf dem Weltmarkt

Eine Zusammenarbeit gibt es auch mit renommierten deutschen Autokonzernen, allerdings nicht mit den Werken in Sachsen. „Da Forschung und Entwicklung am Hauptsitz in Westdeutschland oder in anderen Ländern angesiedelt sind, haben wir vor allem dort unsere Ansprechpartner.“ Die Kunden kämen ebenfalls überwiegend nicht aus Sachsen, sondern aus der ganzen Welt. Die Internationalisierung sei daher ein wichtiges Thema. „Der Markt ist gigantisch groß. Wir haben im Ausland Kunden in den USA, Japan und China. In Zeiten von Corona läuft die Kommunikation zu 80 Prozent online. Dennoch wollen wir demnächst auch vor Ort präsent sein“, sagt Arnold. 

Dresden soll Hauptstandort bleiben

Gleichzeitig bekennt er sich klar dazu, dass der Hauptstandort in Dresden dauerhaft bleiben wird. „Ich bin zwar kein gebürtiger Sachse, aber wir sind und bleiben mit unserer Firma in Dresden“, sagt Arnold und fügt an: „Obwohl große Investoren meist in Berlin oder Süddeutschland sitzen, ist das für den Standort des Startups nicht entscheidend. Sachsen hat das gleiche Potenzial wie Berlin. Firmen wie Wandelbots oder Staffbase haben gezeigt, dass es geht.“  

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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