Sunfire steckt 30 Millionen Euro in Forschungszentrum
Das Unternehmen will in Dresden neue Elektrolyseure entwickeln, mit denen Grüner Wasserstoff hergestellt werden kann. Der Schritt bedeutet, dass die Serienproduktion woanders stattfindet.
Dresden. Das Wasserstoff-Unternehmen Sunfire startet mit dem Aufbau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums am Firmensitz in Dresden, teilte das Unternehmen mit. In den nächsten Jahre werde man 30 Millionen Euro investieren, hieß es. Den Angaben zufolge sollen in der sächsischen Landeshauptstadt Protoypen für Elektrolyseure gebaut werden. Die Zahl von bisher 400 Mitarbeitern solle sich in diesem Zuge verdoppeln. In Dresden finde man top ausgebildete Talente und eine erstklassige Forschungslandschaft, begründete die Firma ihre Standortwahl.
Grüner Wasserstoff für die Energiewende
Mit Elektrolyseuren wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasser und Sauerstoff gespalten. Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger bei der Energiewende, um in energieintensiven Industrien CO2 zu reduzieren. Damit der Wasserstoff als Grün gilt, muss der bei der Erzeugung verwendete Strom vollständig aus erneuerbaren Energien stammen.
Weiterentwicklung der Technik in Dresden
Der Bau des Forschungs- und Entwicklungszentrums in Dresden bedeutet laut Sunfire aber auch, dass die Serienfertigung an einem anderen Standort erfolgen wird. „Wenn wir in die Serienfertigung einsteigen, werden wir unsere SOEC-Elektrolyseure an einem anderen Standort produzieren – so wie wir es heute schon mit unserer Druck-Alkali-Technologie tun. In Dresden konzentrieren wir uns dagegen auf die Weiterentwicklung unserer Technologien“, sagte Geschäftsführer Nils Aldag.
Kauf von benachbarten Grundstücken
Um die Erweiterungspläne realisieren zu können, hat das Elektrolyse-Unternehmen nach eigenen Angaben bereits benachbarte Grundstücke an der Gasanstaltstraße erworben. Seit diesem Jahr gehört auch das Gelände der ehemaligen Berufsschule für Technik zu Sunfire.
Zusammenarbeit mit Großindustrie
Sunfire ist seit 2011 in Sachsen zu Hause. Bislang ist Dresden für das Wasserstoff-Unternehmen nicht nur Firmensitz, sondern auch Produktionsstandort. Hier fertigt Sunfire seine Hochtemperatur-SOEC-Elektrolyseure zur Herstellung von Grünem Wasserstoff. Diese wurden bereits bei Industrie-Partnern wie RWE, der Salzgitter AG und Neste installiert.
Ende August hatte Sunfire 162 Millionen Euro Fördergeld vom Bund für den Aufbau einer Wasserstoffproduktion erhalten. Im Sommer 2022 war zudem der Risikokapitalfonds von Amazon bei dem Dresdner Unternehmen eingestiegen.