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von Stephan Hönigschmid

Meißner Bio-Sprit Startup ist pleite

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Bio-Abfälle für Kraftstoffe nutzen – diese Vision verkörperte Green Sugar aus Meißen. Gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft und der TU Dresden trieben die Gründer die Entwicklung voran und wurden dabei auch vom Land Sachsen gefördert. Foto: Gerd Altmann via Pixabay
2007 war das Meißner Startup Green Sugar hoffnungsvoll angetreten, um aus Zucker das Erdöl der Zukunft zu machen. Anders als bei anderen Verfahren gewann es den Zucker nicht aus Nahrungsmitteln, sondern aus Holzresten und Feldabfällen. Am Ende sollte daraus Biosprit hergestellt werden. Nun ist dieser Traum geplatzt. Wie Insolvenzverwalter Christian Heintze auf founderella-Anfrage bestätigte, ist das Startup bereits seit einigen Monaten insolvent. „Der Insolvenzantrag wurde am 18. Februar gestellt. Das Insolvenzverfahren läuft seit dem 27. April“, sagt Heintze. Grund für das Aus sei eine gescheiterte Anschlussfinanzierung gewesen, so der promovierte Jurist, der vom Amtsgericht Dresden zum Insolvenzverwalter bestellt wurde.

Patente gesichert

Obwohl die sieben Mitarbeiter zählende Firma den Geschäftsbetrieb eingestellt hat, sind ihre neun Patente weltweit von Interesse. „Wir haben die Patente gesichert und suchen nach Käufern.“ Einige hätten sich schon gemeldet, aber der Kreis könne durchaus noch größer werden, sagt Heintze. Die Patente wurden teilweise zu Patent-Familien zusammengefasst und einige bereits in holzreichen Ländern wie zum Beispiel Indonesien, Philippinen, Kanada, USA oder Russland angemeldet und auch erteilt.

Das Unternehmen verfüge über eine Plattformtechnologie, die für nachhaltig aufgestellte Chemiefirmen ebenso von Interesse sein dürfte wie für holzverarbeitende Unternehmen oder Anlagenhersteller, sagt Heintze, der mit den Erlösen die Forderungen der Gläubiger bedienen wird.

Erfindung von 1924 neu entdeckt

Das Meißner Startup setzte auf das sogenannte Bergius-Verfahren zur Holzverzuckerung. Der Chemiker und Nobelpreisträger Friedrich Bergius hatte 1924 aus 100 Kilogramm Holz, 78 Kilogramm Glucose (Traubenzucker) gewonnen. Durch Vergährung entstand daraus Ethanol, das Autofahrer gut kennen. Mit Benzin vermischt wird es heute an der Tankstelle als E10 angeboten.

Bergius hatte jedoch ein Problem. Seine damaligen Produktionsanlagen hielten der eingesetzten Salzsäure nicht stand. Genau dafür hatten die Meißner Gründer nach eigenen Angaben mithilfe von säurebeständigen Werkstoffen eine Lösung gefunden. Dass die Technologie funktioniert, konnte das Unternehmen mittels einer Versuchsanlage im Labor zeigen. Bisher fehlten jedoch die finanziellen Mittel, um eine Pilotanlage im kleinindustriellen Maßstab zu errichten und danach in die Vermarktung der Technologie als Lizenzgeber einzusteigen.

Quelle: Pressemitteilung, Wirtschaftswoche

Dating-Startup Lovoo: Nutzer wollen in Corona-Krise lieber Kuscheln statt Sex

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Statt der schnellen Nummer suchen Lovoo-Nutzer überwiegend einen festen Partner. Das zumindest suggeriert eine Umfrage, die das Unternehmen durchgeführt hat. Foto: PR/Lovoo
Die Corona-Krise lässt das Online-Dating boomen. Das merkt auch das Dresdner Startup Lovoo. Wie das Unternehmen mitteilt, sei die Zeit, die Nutzer in Videochats verbringen, bereits kurz nachdem Covid-19 von der Weltgesundheitsorganisation als globale Pandemie eingestuft wurde, um 25 Prozent angestiegen. In Zeiten von Corona ist Video-Dating so wichtig wie noch nie. Die Menschen suchen sichere Möglichkeiten, um zusammen zu sein und neue Kontakte zu knüpfen. Das wird auch 2021 noch ein wichtiges Thema sein“, sagt der Senior PR & Content Marketing Manager der Dating-Firma, Sebastian Matkey. Darüber hinaus sei auch die Nutzung der Textchats angestiegen, so Matkey.

Sehnsucht nach Umarmungen


Aufschlussreich sind ebenfalls die Ergebnisse einer großen Social-Distancing-Umfrage, die Lovoo im Sommer bei seinen Nutzern gemacht hat. Auf die Frage, welche Art von körperlicher Nähe am meisten fehlt, landet demnach Sex auf dem letzten Platz. Frauen vermissen stattdessen Umarmungen am meisten und Männer sehnen sich besonders nach Kuschel- und Streicheleinheiten. Auch die Vorstellung, dass über die App vor allem kurzfristige Arrangements angestrebt würden, widerlegt die Umfrage. „Einen festen Partner zu finden” sei mit 58,6 Prozent die meistgenannte Antwort auf die Frage, was die Nutzer auf Lovoo suchten.

Bundestag beschließt Milliarden-Programm für Startups

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Dass es Gründer in Zeiten von Corona nicht leicht haben, ist einleuchtend. Allerdings hatten sie in Deutschland schon vorher Schwierigkeiten, an Risikokapital zu kommen. Darauf hat jetzt der Bundestag reagiert. Foto: Jagrit Parajuli via Pixabay
Bisher hatten es Startups in Deutschland nicht so einfach, an Risikokapital zu kommen. Das soll sich nun ändern. Die Bundesregierung hat in ihren Haushaltsentwurf für das nächste Jahr den von der Startup-Branche lange geforderten Zukunftsfonds auf den Weg gebracht. Bis 2030 sollen auf diese Weise reichlich 10 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, den Europäischen Investitionsfonds und den High-Tech-Gründerfonds soll das Geld an Wagniskapitalgeber und Firmen fließen.

Privatwirtschaft soll Förderung verdoppeln

Laut Planung wird der Fonds aus zehn Modulen bestehen, die zum Teil auf vorhandenen Programmen aufbauen und zum Teil aus neuen bestehen. Auch ein Dachfonds ist geplant, an dem sich neben dem Staat institutionelle Anleger wie Versicherungen, Stiftungen oder Versorgungswerke beteiligen können. Dieser soll noch einmal das Doppelte, also 20 Milliarden Euro, an Investitionen auslösen.

Mit den Maßnahmen reagiert die Bundesregierung auf eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Diese hatte Alarm geschlagen, weil Startups, sobald sie eine gewisse Größe erreicht hatten und Finanzierungen von mindestens 20 Millionen Euro brauchten, das Geld in neun von zehn Fällen oft nur von ausländischen Kapitalgebern bekamen.

Quelle: Handelsblatt, n-tv
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Newsflash

  • Leipziger Gründerin kämpft für mentruationsgerechten Arbeitsplatz: Fee Leonie Reinoso aus Leipzig hat es mit ihrer Idee Vision Period unter die 30 Besten des Wettbewerbes Gesellschaft der Ideendes Bundesbildungsministeriums geschafft. Die Mutter zweier Kinder möchte Unternehmen für das Thema Menstruation und Wechseljahre sensibilisieren und so erreichen, dass auch am Arbeitsplatz offen darüber gesprochen wird. (Quelle: Startup Mitteldeutschland)
  • Chemnitzer Startup will Fahrraddiebstahl verhindern: Zwei Gründer aus Chemnitz bringen ein neues Produkt auf den Markt, das vielen Fahrradbesitzern die Angst vor dem Diebstahl nehmen kann. Eine spezielle Abstellanlage soll es Langfingern unmöglich machen, überhaupt erst an das Rad zu kommen. Die Firma ist jetzt für den Preis „Sachsens Unternehmer des Jahres“ nominiert. (Quelle: Wirtschaft in Sachsen)
  • Zen Geist startet Crowdfunding: Das Leipziger Startup Zen Geist hat am 1. Dezember sein Crowdfunding gestartet. Bis zum 17. Januar wollen die Gründer zunächst 7.700 Euro einnehmen, um ihre beiden Erfrischungsgetränke auf Ginseng-Basis zu produzieren. Hauptziel ist es, zuckerreduzierte (3 g/100 ml) Drinks mit natürlichen Zutaten (Ginseng soll immunstärkend, energetisierend und stressreduzierend sein) herzustellen. Gelingt das Crowdfunding, werden 1.920 Flaschen produziert. Ein zweites Crowdfundingziel visiert bis März die Marke von 23.000 Euro an. In diesem Fall soll die produzierte Menge verachtfacht werden. (Quelle: Startup Mitteldeutschland, Startnext)
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International

Yale-Studentin will Mädchen für Naturwissenschaften begeistern

Die 22-jährige Yale-Studentin Whitney Bowen hat ein Startup gegründet, mit dem sie Mädchen die Freude an den Naturwissenschaften vermitteln möchte. Das Unternehmen mit dem Namen Fem ‘n STEM verkauft spezielle Baukästen, die Experimente rund um wissenschaftliche Themen ermöglichen. Mit dem ersten Kasten, „Werde verrückt nach Chemie“, können Mädchen zum Beispiel eine Lavalampe, magnetischen Schleim oder Flummibälle herstellen.

In jungen Jahren für Berufsweg ermutigen

Auf die Idee kam Whitney Bowen, als sie aufgrund der Corona-Krise im Frühjahr zu Hause in Virginia saß und nicht am normalen Campus-Leben teilnehmen konnte. Gerade in einer Zeit, wo Wissenschaft, Medizin, und Technologie wichtiger denn je sind, sei es notwendig, zusätzliche qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen, betont die 22-Jährige. „Wenn es darum geht, dass Mädchen als Ingenieure oder Informatiker arbeiten, gibt es noch immer viele Stereotypen.“ Es sei einfacher, Mädchen in jungen Jahren für diese Berufswege zu ermutigen, bevor diese Stereotypen einsetzten, sagt Bowen. Hauptzielgruppe sind Schülerinnen der Klassenstufen 3 bis 6.

Quelle: Yale News

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