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von Stephan Hönigschmid
(sh@founderella.de)

Diese Gründer aus Chemnitz erkennen gefährliche Corona-Luft

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Dr. Daniel Lehmann, Mario Körösi und Alexander Stinka (v.l.n.r.) sind die Gründer der Corant GmbH. Foto: PR/Corant GmbH
Lüften, lüften, lüften. So lautet in Zeiten von Corona vielerorts das Motto. Vor allem Schulen bleibt mangels Luftfilteranlagen oft gar nichts anderes übrig. Wann allerdings die Luft genau verbraucht ist und die Gefahr für die Verbreitung von Corona-Viren steigt, kann ohne Messgerät keiner exakt sagen. In diese Marktlücke will jetzt das Chemnitzer Startup Corant mit seinem „air-Q Luftanalysator“ stoßen. Was es damit auf sich hat, erklärt Geschäftsführer Mario Körösi. „Das Corona-Virus kann zwar nicht direkt in der Luft gemessen werden, dafür lassen sich aber über den Kohlenstoffdioxid-Wert Rückschlüsse ziehen. Mit unserem Gerät ist das problemlos möglich.“

CO2 lässt Rückschlüsse auf Corona zu

Gemessen werde das Kohlendioxid in der Einheit Parts per Million (ppm). „Hält sich beispielsweise eine Person eine Stunde in einem 20 Quadratmeter großen Raum auf, beträgt der CO2-Wert reichlich 1.000 ppm. Dann sollte eigentlich gelüftet werden. Spätestens ab 1.500 ppm ist es auf jeden Fall zwingend, da das CO2 leistungshemmend ist“, sagt Körösi, der ganz offen einräumt: „Uns hilft die Corona-Krise, weil sie ein Bewusstsein für das Thema geschaffen hat. Schulen können beispielsweise mit den gewonnenen Informationen den Verlauf sehen, wie sich die Luft verschlechtert, und dann entsprechende Lüftungskonzepte erstellen.“
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In Klassenzimmern soll der „air-Q“ rechtzeitig darauf hinweisen, wann gelüftet werden muss. Farben wie Blau und Grün hier im Bild sind unproblematisch. Anders ist das, wenn sich die Lämpchen orange oder rot färben. Foto: PR/Corant GmbH
Damit jeder gleich weiß, was die Stunde geschlagen hat, verfügt der von Mario Körösis Mitgründer Daniel Lehmann entwickelte „air-Q Luftanalysator“ über eine Farbskala, die von Blau über Orange bis Rot reicht. Orange und Rot signalisieren dabei einen kritischen Zustand der Raumluft. Insgesamt kann das handliche Gerät 14 Werte erfassen, die per Algorithmus ausgewertet werden. Neben dem CO2-Gehalt misst das Gerät unter anderem, wie viel Sauerstoff in der Luft ist, wie hoch der Feinstaubanteil ist und welche Konzentration an Ozon und Stickstoff vorhanden sind. Die letzteren zwei Werte könnten insbesondere für Allergiker aufschlußreich sein, stehen sie doch im Verdacht, in Verbindung mit Pollen Allergien hervorzurufen.

Lärmmessungen in Kitas

Ein weiterer Bereich, den der „air-Q Luftanalysator“ bearbeitet, ist das Thema Lärm. Denn obwohl zwar jeder vom Gefühl her sagen kann, wo es laut ist, geben spezielle Lärmdaten noch mal eine Übersicht. „Bereits vor zwei Jahren haben wir zwei Kindertagesstätten besucht, die ein Lärmproblem hatten. Damals haben sie aber das Geld für unser Gerät nicht bewilligt bekommen. Jetzt ist das anders. Da der ‚air-Q‘ auch den CO2-Anteil in der Luft misst und das in Zeiten von Corona ein wichtiges Thema ist, hat es nun geklappt“, sagt Mario Körösi. Mit Hilfe der Lärmdaten hätten die Kitas beispielsweise Möbelstücke anders hingestellt, um die Ausbreitung des Schalls zu verhindern, so Körösi.

240 Geräte für den Libanon

Aus Sachsen kommen derartige Anfragen laut dem Geschäftsführer bisher nicht, eher aus Bayern oder Hessen. Außerdem seien über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit etwa 240 Geräte an Schulen in den Libanon geliefert worden. Die sollen dort nicht nur in Zeiten von Corona, sondern auch später noch dafür sorgen, dass immer gute Luft zum Lernen herrscht. „Die Verantwortlichen haben dort eine längerfristige Strategie, während ich in Deutschland das Gefühl habe, dass einige Schulen das Thema Luft nach Corona wieder ad acta legen werden“, so Körösi.

Auch Disney und Lufthansa zeigen Interesse

Andere namhafte Kunden der Corant GmbH sind Disney-Deutschland oder die Lufthansa. „Mit unserer Mess-Technik soll bei der Lufthansa erforscht werden, wie sich sogenannte ‚Fume Events‘ vermeiden lassen. Dabei geht es um Fälle, in denen in den Turbinen Öl verdampft. Weil in der Nähe auch die Luft für die Kabine angesaugt wird, sorgt das dann für Schwierigkeiten“, sagt Körösi.
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Per App können die Messdaten abgelesen werden. Foto: PR/Corant GmbH
Obwohl sich der Unternehmer über die Anfrage von Konzernen freut, sieht er den Hauptmarkt für das Produkt im Endkundenbereich sowie bei mittelständischen Betrieben. Mit einem weiteren Beispiel veranschaulicht er das. „Der ‚air-Q’ kann auch für Vermieter und Mieter interessant sein, wenn es in einer Wohnung Schimmel gibt. Auf diese Weise könnte mit unserem Gerät bewiesen werden, ob zu wenig gelüftet wurde oder ob ein Baumangel vorliegt“, so Körösi.

Kein Internet-Zwang

Seit reichlich neun Monaten liefert die Corant GmbH ihre Luftmessgeräte inzwischen aus. Die Nutzer können aus zwei Modellen wählen. Eins mit elf Sensoren für 389 Euro und eins mit 14 Sensoren für 519 Euro. Per Smartphone-App können die entsprechenden Messwerte abgelesen und ausgewertet werden. Wer das Gerät nicht ans Internet anschließen will, kann es auch offline nutzen. In Zukunft soll es weitere Angebote geben, die dann per Abo-Modell hinzugebucht werden können. Denkbar sei zum Beispiel, dass man mit den Daten Einbrüche erkennen kann, sagt Körösi und fügt an: „Das sind jedoch Zusatzfunktionen. Die Grundfunktionen werden zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt und dauerhaft kostenfrei zur Verfügung stehen.“
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