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von Stephan Hönigschmid
(sh@founderella.de)
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Riesige Stoffbanner auf dem künftigen Gelände des Wasserstoff-Zentrums verkünden die Botschaft: "Chemnitz is #Ready4Wasserstoff." Foto: HZwo e.V. / Thomas Höppner (VideoVision)
Wasserstoff gilt als Schlüsselelement bei der Energiewende. In Sachsen setzen unter anderem innovative Gründungen wie Sunfire, aber auch Konzerne wie Linde und Bosch auf die Technologie. Zudem gilt sie als Hoffnung für die Lausitz. Ein Nationales Wasserstoffzentrum in Chemnitz sollte die Entwicklung zusätzlich beflügeln. Das kommt nun auch. Doch das Vergabeverfahren trübt die Chemnitzer Freude. Nachdem die sächsische Stadt als Favorit ins Finale gezogen ist, lässt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erst den eigentlichen Verkündungstermin platzen, dann gibt es plötzlich statt einem Zentrum vier und das meiste Geld geht nach Bayern. Zufall? Ein Kommentar von Founderella-Chefredakteur Stephan Hönigschmid.





Kommentar

Wasserstoffzentrum: Hat Bayern Chemnitz ausgetrickst?

Es gibt es interessantes psychologisches Experiment: Gib einem Menschen 50 Euro und sage ihm wenig später, dass es ein Irrtum war und er das Geld zurückgeben muss. Obwohl er genauso viel wie vorher hat, wird er unglücklich darüber sein.

Mit der Bewerbung von Chemnitz als Nationales Wasserstoffzentrum fühlt es sich momentan so ähnlich an. Statt das einzige Nationale Wasserstoffzentrum in Deutschland zu werden, wie es viele Experten befürwortet hatten, weiß man seit voriger Woche, dass man am Ende nur einer von vier Standorten ist.

Meiste Geld für Bayern

Zur Überraschung vieler verkündete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) diese Veränderung der ursprünglichen Ausschreibung. Das meiste Geld bekommt zudem mit 100 Millionen Euro Pfeffenhausen in Bayern, während Chemnitz statt der beantragten 95 lediglich mit 60 Millionen Euro auskommen muss. Als der Bürgermeister des bayrischen 5.000-Seelen-Ortes, Florian Hölzl (CSU), von der Süddeutschen Zeitung darauf angesprochen wurde, konnte der sein Glück kaum fassen. Er musste selbst einräumen, dass Pfeffenhausen bisher überregional gar nicht als Wasserstoff-Hotspot bekannt war.

Erinnerungen an Batteriefabrik

Erinnerungen werden wach an die Forschungsfabrik für Batterien im Jahr 2020. Dafür war unter anderem Großröhrsdorf bei Dresden im Gespräch. Als Favorit galt Ulm in Baden-Württemberg. Stattdessen bekam jedoch Münster zusammen mit Ibbenbüren im Wahlkreis von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Zuschlag. Deren Ministerium war praktischerweise auch für die Ausschreibung zuständig. Im Falle von Scheuer ist es zwar der Nachbarwahlkreis. Dennoch fließt das Geld nach Niederbayern.

Zufall oder Absicht?

Dass das kein Zufall sein muss, räumte bereits der damalige CSU-Chef Horst Seehofer 2016 auf einem Parteitag ein. Den Verkehrsminister in Berlin zu stellen sei „gleichbedeutend mit Überweisungen für Bayern“, sagte er. Sollte diese Maxime auch bei der Ausschreibung für das Wasserstoffzentrum eine Rolle gespielt haben, wäre es für Chemnitz bitter. Denn obwohl es am Ende besser ist, ein Teil eines Wassserstoffzentrums zu sein, als gar kein Zentrum zu haben, lassen sich bestimmte Projekte mit dem jetzt vorgesehenen Budget nicht realisieren.

Am Ende ist diese Form des Lokal-Lobbyismus, wie sie sich immer wieder bei der Vergabe von Fördergeldern für große Einrichtungen abzeichnet, in mehrfacher Hinsicht bedauerlich: für die Wissenschaft, das Leistungsprinzip - und die Demokratie…

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