Warum eine US-Firma das Startup Slock.it aus Mittweida gekauft hat
In der sächsischen Provinz hat eine amerikanische Firma etwas entdeckt, was sonst nicht so leicht zu finden ist. Eine Rolle spielt dabei ein Projekt in der Wüste von Nevada.
Mittweida/Nevada. Die amerikanische Firma Blockchains, LLC aus Nevada hat das Mittweidaer Startup Slock.it übernommen. Das teilten beide Firmen auf ihren Webseiten mit. Wie viel Blockchains für den Kauf bezahlt hat, verrieten sie nicht.
Dafür legte Blockchains den Grund für die Übernahme dar. Ausschlaggebend war demnach die Kompetenz des Mittweidaer Startups bei der Verbindung der Blockchain-Technologie mit dem Internet der Dinge. Gegenstände wie zum Beispiel Türschlösser oder Fahrzeuge können auf diese Weise mit der sogenannten Ethereum Blockchain „intelligent“ genutzt werden. Und das bei geringem Energieverbrauch.
„Die Software von Slock.it ist ein Schlüssel, um unsere Vision von der smarten Stadt wahr zu machen“, sagte Blockchains-Präsident David Berns dem Portal Bloomberg mit Blick auf Anwendungen im Bereich des Internets der Dinge.
Kluge Köpfe aus Mittweida sehr gefragt
Neben der Technik waren für Blockchains auch die Mitarbeiter von Slock.it interessant. „Mit Hilfe des Slock.it-Teams von nahezu drei Duzend erfahrenden Entwicklern und Fachleuten kann Blockchains sein Produktportfolio schnell und spürbar ausbauen“, so Berns. Wie Bloomberg berichtet, waren vor allem die Slock.it-Gründer Christoph und Simon Jentzsch der Hauptgrund für die Firmenübernahme.
Christoph Jentzsch wird bei Blockchains den Posten des Vizepräsidenten übernehmen, sein Bruder wird Direktor für die Entwicklung der Blockchain. „Wir haben die selbe Leidenschaft wie Blockchains, um eine blockchainbasierte Sharing Economy zu kreieren und einen sicheren Einstieg in die dritte Generation des Internets zu ermöglichen“, sagte Christoph Jentzsch.
Startup bleibt in Mittweida
Trotz der Übernahme soll der Standort Mittweida nach Angaben von Blockchains erhalten bleiben. Beide Firmen werden weiterhin von ihren jeweiligen Büros in den USA und in Deutschland aus tätig sein. Allerdings dürfte in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Platz sein. So hat das Unternehmen im vergangenen Jahr für 155 Millionen Dollar reichlich 27.000 Hektar Land in der Wüste von Nevada gekauft, um dort eine blockchainbasierte Smart City zu bauen. Zu den Nachbarn zählt unter anderem die Gigafactory von Tesla, meldet Bloomberg.
Stephan Hönigschmid
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