Journalismus-Startup aus Leipzig erreicht Crowdfunding-Ziel
Die Gründer von „Buzzard“ haben den Mindestbetrag von 125.000 Euro eingenommen. Damit kann die neue App nun starten. Drei Leute werden fest eingestellt.
Leipzig. Das Leipziger Journalismus-Startup „Buzzard“ hat sein Crowdfunding-Ziel erreicht. Wie Co-Gründer Felix Friedrich (28) am Freitag via Twitter verkündete, wurde der Mindestbetrag von 125.000 Euro überschritten.
Für das „Buzzard“-Team ist das wichtig, weil Friedrich und sein Kompagnon Dario Nassal (28) seit Beginn des Crowdfundings am 5. November klargemacht hatten, dass sie den Betrieb von „Buzzard“ einstellen und das Geld zurückgeben werden, wenn nicht genügend Geld zusammenkommt. In den verbleibenden Tagen bis zum 9. Dezember peilen sie nun die Schwelle von 150.000 Euro an.
Wir haben unser Minimalziel erreicht! Doch jetzt geht es erst richtig los. ?
Bitte unterstützt unser Crowdfunding auf den letzten Metern!? https://t.co/ojT32RPn9J pic.twitter.com/VpdLe7pj8a
— Buzzard (@TheBuzzardOrg) December 6, 2019
Tagesredaktion soll neue App bestücken
Das Team des Journalismus-Startups könnte dadurch noch weiter wachsen. Bisher ist geplant, mit dem Geld eine Tagesredaktion zu etablieren und drei Leute fest einzustellen. Herzstück des Projekts, das in Gestalt einer Webseite und eines Newsletters bereits seit 2017 existiert, ist eine neue App, welche die Gründer ein Jahr lang entwickelt haben. Tagesaktuell sollen dort Themen in der gesamten Bandbreite des demokratischen Spektrums von links bis rechts aufbereitet werden.
Die Journalisten kuratieren dabei Texte von klassischen Medien, beziehen aber auch Blogbeiträge oder Tweets von Twitter mit ein und nehmen eine Einordnung vor. Gerade Menschen, die sich nur einseitig informieren, wollen sie so ein einfaches und unkompliziertes Angebot machen. Namhafte Journalisten wie Jan Fleischhauer vom Focus oder Maria Exner von Zeit Online hatten das Crowdfunding unterstützt.
Idee entstand während der Griechenlandkrise
Entstanden war die Idee zu „Buzzard“, das am Anfang „The Buzzard“ hieß, 2015 während der Griechenlandkrise. Nassal und Friedrich fiel damals auf, dass in zahlreichen Medien in Deutschland nur darüber geredet wurde, wie viel die Deutschen für die Griechen bezahlen sollen, während die Perspektive der Griechen zu kurz kam. Das wollten die Gründer ändern und riefen „The Buzzard“ ins leben. Buzzard ist das englische Wort für den Vogel Bussard. Dieser zählt zu den schnellsten Vögeln, hat mit seinen scharfen Augen einen guten Überblick und kann sich aber auch innerhalb kürzester Zeit ins Getümmel stürzen. Ähnlich wollen das Felix Friedrich und Dario Nassal im Journalismus handhaben.