Zwei Millionen Euro für Dresdner Startup Senorics
Der Freistaat Sachsen fördert mit dem Geld eine Pilotanlage der Sensorspezialisten. Die Firma will so die Industrialisierung ihrer Technik voranbringen.
Dresden. Geldsegen für das Dresdner Startup Senorics. Wie Sachsens Wirtschaftsministerium mitteilt, hat die Firma einen Förderbescheid über zwei Millionen Euro von der Sächsischen Aufbaubank erhalten. Das Startup kann damit die Industrialisierung seiner Technologie vorantreiben und in Dresden eine Pilotanlage zur Produktion seiner neuartigen Sensoren bauen.
Komplexe Analysen auch ohne teures Labor möglich
Senorics entwickelt photonische Sensoren zur Stoffanalyse, mit denen beispielsweise der Zuckergehalt von Obst oder die Feuchtigkeit von Papier bestimmt werden können. Dabei wird eine Probe mit infrarotem Licht bestrahlt. Aus den Wellenlängen des reflektierten Lichts lassen sich mit Hilfe eines von Senorics entwickelten Algorithmus die enthaltenen Substanzen ablesen.
Die kompakte Größe der Sensoren ermöglicht zudem die Integration in alltägliche Produkte und schafft so die Grundlage für Analysen, die bisher nur im Labor mit teuren, großen und empfindlichen Spektrometern möglich sind.
Freistaat investiert 50 Millionen Euro in Schlüsseltechnologien
„Senorics ist ein hervorragendes Beispiel für die Innovationskraft des Standortes Sachsen. Ich bin stolz, dass wir hier eine weitere Ausgründung der Technischen Universität Dresden auf dem Weg zur industriellen Produktion unterstützen können“, sagte Wirtschaftsmister Martin Dulig (SPD).
In den vergangenen vier Jahren seien sächsische Unternehmen aus den Bereichen Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Nanotechnologie, Neue Materialien, Fortgeschrittene Produktionstechnologien, Photonik und Biotechnologien über das nun auslaufende Schlüsseltechnologie-Programm KETs-Pilotlinien (Key Enabling Technologies) mit insgesamt 50 Millionen Euro beim Aufbau von Pilotanlagen unterstützt worden, so Dulig.
Senorics-Gründer und Geschäftsführer Ronny Timmreck ergänzt: „Wir sind dankbar für die Unterstützung und den Vertrauensvorschuss durch das sächsische Wirtschaftsministerium und die gute Zusammenarbeit mit der Sächsischen Aufbaubank. Die Erfolgsgeschichte der organischen Elektronik hier in Sachsen ist einzigartig in der Welt.“ Senorics wurde 2017 von Wissenschaftlern der TU Dresden gegründet und hat mittlerweile 40 Mitarbeiter.
Zusammenarbeit mit chinesischem Konzern
Erst kürzlich verkündete das Startup die Kooperation mit dem chinesischen Konzern Haier COSMOPlat, der seine Haushaltsgeräte mit der Technologie ausstatten will. Denkbar sind beispielsweise die automatische Fleckerkennung und eine darauf abgestimmte Auswahl des Waschprogramms für Waschmaschinen. Staubsaugerroboter könnten das Bodenmaterial und den Grad der Verschmutzung selbst analysieren und ihr Tun darauf abstimmen.