Acht Millionen Euro für Dresdner Startup Senorics
Mit dem Geld soll eine industrielle Fertigung für die Sensortechnologie aufgebaut werden. Die Investoren sehen ein großes Marktpotenzial.
Dresden. Das Dresdner Hightech-Unternehmen Senorics hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt wurden nach Unternehmensangaben reichlich acht Millionen Euro eingeworben. Neu im Kreis der Investoren sind der Fidura Private Equity Fonds als Hauptinvestor sowie Zeiss Ventures. Zudem geht auch die bisherige Zusammenarbeit mit Ventura Investment, dem Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) sowie der TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG) weiter, die sich ebenfalls beteiligen. Sie unterstützten Senorics bereits 2018 mit einer Seed-Finanzierung.
Mit dem jetzt eingenommenen Geld will Senorics seine Sensor-Technologie im industriellen Maßstab skalieren. Aktuell arbeitet das Startup am Aufbau einer Pilotanlage, die noch vor dem Sommer einsatzbereit sein wird.
Patentierte Technologie maßgeblich für Investition
„Im Vergleich zu klassischen optischen Halbleitersensoren, deren Technologie im Infrarotbereich nahezu ausgereizt ist, bieten hier die organischen Halbleitersensoren ein großes Entwicklungspotenzial“, erklärt Klaus Ragotzky, Gründer der Fidura-Fonds. Maßgeblich für die Entscheidung, sich an Senorics zu beteiligen, sei die patentierte Sensortechnologie, so Ragotzky. Für Ronny Timmreck, Gründer der Senorics GmbH, ist die nun erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsunde ein großer Schritt, um die Vision von Senorics umzusetzen. „Dank unserer kleinen, leistungsstarken Infrarot-Sensoren sollen künftig alle Menschen vom Nutzen der Materialanalyse profitieren.“
Inhaltsstoffe berührungslos analysieren
Senorics entwickelt photonische Sensoren zur Stoffanalyse, mit denen beispielsweise der Zuckergehalt von Obst oder die Feuchtigkeit von Papier bestimmt werden können. Dabei wird eine Probe mit infrarotem Licht bestrahlt. Aus den Wellenlängen des reflektierten Lichts lassen sich mit Hilfe eines von Senorics entwickelten Algorithmus die enthaltenen Substanzen ablesen.
Die kompakte Größe der Sensoren, welche kleiner als eine 1-Cent-Münze sind, ermöglicht zudem die Integration in alltägliche Produkte wie zum Beispiel Haushaltsgeräte oder Smartphones. Dadurch ergeben sich neue Anwendungsfelder. Denkbar ist beispielsweise die automatische Fleckerkennung und eine darauf abgestimmte Auswahl des Waschprogramms für Waschmaschinen. Aus diesem Grund hatte der chinesische Haushaltsgerätekonzern Haier im September vorigen Jahres einen Kooperationsvertrag mit Senorics unterschrieben.
Die Analysen, die Senorics anbietet, konnten in früheren Zeiten nur im Labor mit teuren, großen und empfindlichen Spektrometern durchgeführt werden.
Zwei Millionen Euro für Dresdner Startup Senorics