Rentenreform soll deutsche Startup-Finanzierung verbessern

Startups haben es in Deutschland häufig schwer, an ausreichend Risikokapital zu kommen. Deshalb will die Bundesregierung nun gegensteuern. Ähnliche Modelle gibt es bereits in anderen Ländern.

Während Startups in frühen Phasen ihrer Entwicklung noch relativ leicht an Risikokapital kommen, haben sie in Deutschland gerade in späteren Wachstumsphasen oft das Nachsehen. Foto: Bru-nO via Pixabay

Berlin. Die Bundesregierung möchte dafür sorgen, dass deutsche Gründer besser an Risikokapital kommen. Das geht aus einem kürzlich fertiggestellten Strategiepapier des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. In dem Papier heißt es diesbezüglich: „Die Bundesregierung strebt den Aufbau eines Kapitalstocks bei der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge an und wird diesen mit einer Mindestinvestitionsquote in VC-Fonds (Venture Capital-Fonds = Risikokapital-Fonds, Anm. d. Red.) versehen, um die Verfügbarkeit von Risikokapital strukturell und dauerhaft zu stärken.“ Ähnliche Modelle sind im angelsächsischen, aber auch im skandinavischen Raum bereits seit Jahrzehnten gang und gäbe. 

Bisher Wettbewerbsnachteil für deutsche Startups

Bisher hatten es Startups in Deutschland vor allem in späten Wachstumsphasen schwer, an das nötige Risikokapital zu kommen. Laut Bundeswirtschaftsministerium befindet sich die Bundesrepublik bei den Anteilen der VC-Gesamtinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Weil es in anderen Ländern, wie zum Beispiel in den USA oder in Israel, deutlich einfacher ist an Risikokapital zu kommen, hat sich mittlerweile ein struktureller Wettbewerbsnachteil ergeben. Dieser soll nun korrigiert werden.

Wirtschaftsministerium kämpft gegen niedrige Frauenquote 

Am Herzen liegt dem Ministerium von Robert Habeck (Grüne) bei der Reform des Startup-Standorts Deutschland auch die Frauenförderung. Der Frauenanteil hat den Angaben zufolge 2021 in der deutschen Startup-Szene gerade einmal 17,7 Prozent betragen. Daher soll mit „Exist Woman“ ein Förderprogramm aufgelegt werden, das sich ausschließlich an Frauen richtet. Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtete, soll es beispielsweise für Professorinnen an Hochschulen einen finanziellen Anreiz geben, sich als Mentorin einzubringen.

Mehr Gründerinnen per Dominoeffekt

Ziel ist, dass es mittel- und langfristig mehr weibliche Unternehmerinnen gibt, die wiederum ein Vorbild für andere Frauen darstellen. Auf diese Weise soll sich eine Art Dominoeffekt einstellen und der Anteil der Gründerinnen in Deutschland Stück für Stück steigen. Alle Vorschläge in dem Papier des Bundeswirtschaftsministeriums stehen unter einem Finanzierungsvorbehalt. Also nur, wenn der Bundesfinanzminister die entsprechenden Mittel bereitstellt, werden sie umgesetzt.

Weitere Maßnahmen des Papiers (Auswahl):

  • Ausländische Talente sollen leichter in Deutschland arbeiten können
  • Mitarbeiterbeteiligung attraktiver ausgestalten (nur Besteuerung der Liquidität – nicht die reine Beteiligung)
  • Startup-Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtern
  • Startups den Zugang zu Daten erleichtern

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Stephan Hönigschmid – Gründer von Founderella

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