Diese Firmen kämpfen um Sachsens Gründerpreis
Zehn Gründungskonzepte wurden jetzt von einer Jury nominiert. Medizin- und Gesundheitsthemen bilden in diesem Jahr einen Schwerpunkt.
Dresden. Sachsens Innovationsplattform „futureSAX“ hat die Nominierten für den diesjährigen Sächsischen Gründerpreis bekanntgegeben. Wie die Verantwortlichen mitteilten, wurden zehn Gründungs- und Geschäftskonzepte nominiert.
Meiste Firmen aus Dresden und Leipzig
Vier Nominierte stammen aus Dresden und drei aus Leipzig. Auch eine Firma, die erst demnächst ihren Sitz in Sachsen haben wird, ist unter den Top 10. Besonders stark ist in diesem Jahr der Bereich Life Science/Medizin/Gesundheit mit drei Nominierungen vertreten. Weitere Nominierungen kommen aus den Kategorien Mobilität/Verkehr, Handel/eCommerce, Handwerk.
„Viele der Nominierten und Preisträger der vergangenen Jahre konnten ihren Weg erfolgreich fortsetzen und mit Hilfe ihrer Innovationskraft auch Krisen wie die jetzige gut überstehen. Ich wünsche allen Nominierten im weiteren Verfahren und für die Zukunft viel Erfolg!“, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).
Preisverleihung am 14. Juli
Für die Bewertung der Gründerpreise wählt eine unabhängige Expertenjury in zwei Wertungsrunden zunächst die Nominierten, dann die Gewinnerinnen und Gewinner aus. Über 170 ehrenamtliche Jurymitglieder aus den unterschiedlichsten Branchen und Institutionen sind dafür im Einsatz. Die Ergebnisse werden für alle drei Staatspreise und auch für die jeweiligen Sonderpreise zur „futureSAX“-Innovationskonferenz am 14. Juli bekanntgegeben.
Geschichte des Wettbewerbs:
In den vergangenen zehn Jahren (2010-2020) hat „futureSAX“ insgesamt 70 Preise im Auftrag des Freistaates Sachsen vergeben, davon 42 im Bereich Gründen. 86 Prozent der Jungunternehmen ist noch existent. Dabei sind die Gewinner der Publikumspreise mit eingerechnet. Insgesamt sind das 36 Firmen.
Als Top 3 Branchen sind über alle Jahre der Maschinen- und Anlagenbau mit 19 Prozent (13), Life Sciences-Konzepte mit 17 Prozent (12) und die Informations- und Kommunikationstechnologien mit 16 Prozent (11) besonders stark vertreten. Regional verteilt sind die Einreichungen durch Konzepte aus Dresden mit 42 Prozent (27), Leipzig mit 22 Prozent (14) und Chemnitz mit 17 Prozent (11) geprägt, ein Drittel waren Ideen und Innovationen aus dem ländlichen Raum.
Diese Firmen sind nominiert:
- Additive Drives GmbH (Dresden)
Mit 3D-gedruckten Elektromotoren will Additive Drives die Mobilitätswende beschleunigen. Durch Performancesteigerungen von 45 Prozent sollen die Antriebe von morgen
effizienter und leistungsfähiger werden. Die Entwicklungszeiten werden durch die digitale Additive-Drives-Fertigungskette von Jahren auf wenige Wochen reduziert. Neben dem Automobilbereich profitieren auch Industrie, Luftfahrt und Rennsport.
- bodenlicht-design (Neumark)
Die Firma „Bodenlicht Design“ will Licht, Farbe und Design verbinden, um damit eine Botschaft zu transportieren. Das können zum Beispiel in Laminat eingelassene grüne Hinweisschilder für einen Fluchtweg sein. Auch in Fliesen oder Sockelleisten lassen sich die Botschaften platzieren. Die Firma hat dabei die Herausforderung gelöst, dass einerseits die Anforderungen an einen strapazierfähigen Fußboden erfüllt werden müssen, es andererseits aber auch schön aussieht und kraftvoll leuchtet.
- BROTGEFUEHLE GbR (Leipzig)
In der gluten- und weizenfreien sowie veganen Bio-Bäckerei „Brotgefuehle“ in der Leipziger Innenstadt wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Die Backwaren werden tagesfrisch hergestellt. Hinzu kommt die nach eigenen Rezepturen entwickelte Fertigbackmischung für den Online-Versand. - sciendis GmbH (Leipzig)
Die sciendis GmbH entwickelt digitale Helfer für die Dokumentation der Pflege. Die Software soll einfach und intuitiv zu bedienen sein. Mit dem Produkt „Wundera“ werden Pflegekräfte unter anderem bei der Dokumentation chronischer Wunden entlastet. - Semodia GmbH (Dresden)
Software und Dienstleistungen zur Effizienzsteigerung modularer Prozessanlagen Zu den Kunden gehören Bereiber von verfahrenstechnischen Anlagen, Hersteller von Prozessmodulen und Hersteller von Automatisierungstechnik. - Team AidBoardsk (Dresden)
AidBoards entwickelt nachhaltige Möbel, die für weltweite Hilfsaktionen optimiert sind. Zu den Produkten zählen unter anderem Feldbetten, welche sich vor allem für den einmaligen Transport, Aufbau, einfaches Recycling oder die umweltverträgliche Entsorgung eignen. Mit flach gepackten und leichten Bausätzen auf Basis von Schwerwellpappe und anderen Naturfasern will das Unternehmen diese Anforderungen erfüllen.
- Team Flexora (Dresden)
Flexora ist ein Startup der TU Dresden, das eine neue Generation von Sensoren für die Industrie 4.0 entwickelt. Indem Folien mit organischer Elektronik bedruckt werden, entstehen Sensorfolien, die flexibel, konfigurierbar und günstig sind. Damit lassen sich große Flächen ausrüsten. Mit diesen Daten können ganze Anlagen und Prozesse digital abgebildet, überwacht und optimiert werden.
- Team FungAI (Freiberg)
Bei FungAI werden Speisepilze von einer KI kultiviert. Die dabei entstehenden Abfälle aus der Pilzzucht werden über ein innovatives Verfahren zu Biokunststoff umgewandelt. In dem von der KI gesteuerten 3D-Drucker werden Komponenten erzeugt, die den Prozess der Pilzzucht optimieren. Polylactid-Überschüsse werden für eine regionale Produktion von Polymilchsäuren und der damit verbundenen Herstellung von Gegenständen aus Bioplastik (z.B. Besteck) genutzt.
- Team LUBIS EDA (Kaiserslautern)
Die Idee dieser Firma ist in der Electronic Design Automation-Branche angesiedelt. Sie entwickelt eine Software, um automatisiert Baupläne für digitale Schaltkreise zu konzipierten. Diese werden zur Herstellung von Halbleiterbauelementen (z.B. Microchips) verwendet. - tediro GmbH (Leipzig)
Einerseits müssen Kliniken eine hohe Behandlungsqualität sicherstellen, anderseits werden sie von jeder Menge Bürokratie, einem hohen Zeit- und Kostendruck sowie Fachkräftemangel geplagt. Die mobile Roboterplattform von tediro, die sich für eine Vielzahl an Therapien/Diagnosen eignet, will hier künftig für Erleichterung sorgen. So kann ein Therapeut beispielsweise eine bestimmte Übung beim Gehtraining einprogrammieren, die der Patient später mit dem Roboter übt. Dieser korrigiert den Menschen, wenn er etwas falsch macht und dokumentiert alles.