Dresdner Firma macht deutsches Gesundheitsportal verständlicher
Die Firma „Was hab’ ich?“ hat für das Bundesgesundheitsministerium fast 11.000 medizinische Befunde in einfache Sprache übersetzt. Jetzt ist das Projekt abgeschlossen.
Dresden. Das Dresdner Gesundheitsunternehmen „Was hab’ ich“ ist Partner des Nationalen Gesundheitsportals des Bundesgesundheitsministeriums. Wie die Firma mitteilte, bietet sie unter gesund.bund.de leicht verständliche Erklärungen zu reichlich 10.700 Diagnosen an. Das Team von „Was hab’ ich?“ hat mehrere Jahre an dem Projekt gearbeitet und konnte es jetzt abschließen. Sogenannte ICD-Codes, die zum Beispiel auf Krankenscheinen oder Entlassungsbriefen stehen, wurden dabei in einfache Sprache übersetzt.
Einfache Sprache statt Ärztelatein
Zwar konnten Patienten auch gegenwärtig schon im Internet nach den ICD-Codes suchen, aber meist hat ihnen das nicht viel gebracht. Bislang ergab zum Beispiel eine Internet-Suche nach dem ICD-Code „I25.12“ nur, dass es sich um eine „Atherosklerotische Herzkrankheit: Zwei-Gefäß-Erkrankung“ handelt. Im Nationalen Gesundheitsportal findet sich nun auch die leicht verständliche Erklärung: „Die Blutgefäße an Ihrem Herzen sind verengt.“ Dazu werden Hintergründe erläutert: Was sind Herzkranzgefäße, warum verengen sie sich und wieso heißt es in diesem speziellen Fall „Zwei-Gefäß-Erkrankung“.
Projekt mit jahrelangem Vorlauf
„Den ICD-Katalog patientengerecht zu erklären, war ein enormes Projekt, das uns einige Jahre beschäftigt hat. Wir hoffen, dass mit der Veröffentlichung auf dem Nationalen Gesundheitsportal möglichst viele Menschen von den verständlichen Erläuterungen profitieren“, erklärt Ansgar Jonietz, Geschäftsführer und Mitgründer von „Was hab‘ ich?“
Erfahrung in Arzt-Patienten-Kommunikation
Für das Verfassen der Texte konnte das Sozialunternehmen auf seine zehnjährige Erfahrung in patientengerechter Kommunikation zurückgreifen. Bereits seit 2011 setzt sich „Was hab‘ ich?“ unter anderem mit der Befund-Übersetzungs-Plattform washabich.de, der Kommunikationsausbildung für Mediziner und dem Projekt „Patientenbrief“ für eine Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation ein.
Das Gesundheitsportal gesund.bund.de ist auf Initiative des Bundesgesundheitsministeriums entstanden. Es unterstützt Menschen dabei, die eigene Gesundheit zu verstehen und die vielen medizinischen Angebote zu Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung richtig einordnen zu können.